
Warum inflationsgebundene Anleihen boomen
Anleger weltweit wenden sich inflationsgebundenen Anleihen als Schutzwerte in Marktturbulenzen zu. Deren Nominalwert passt sich der Inflation an und schützt vor Preisanstiegen. Dieser Trend verstärkte sich im April 2025 nach US-Zollankündigungen, die Inflationsängste schürten, mit Rekordzuflüssen in Treasury Inflation-Protected Securities (TIPS).
Funktionsweise von Inflationsanleihen
Inflationsindexierte Anleihen wie US-TIPS und britische Index-linked Gilts passen ihren Nominalwert täglich an die Inflation an. Beispiel:
- Anleihe mit 100$ Nennwert und 5% Kupon
- Nach 10% Inflation wird der Nennwert 110$
- Zinszahlung steigt auf 5,50$ (5% von 110$)
Marktauswirkungen neuer Zölle
US-Zollmaßnahmen im April 2025 verursachten signifikante Marktverschiebungen:
- Kurzfristige Inflationserwartungen sprangen um 2%
- Break-even-Sätze (Inflationserwartungen) stiegen, bevor OPEC+ Ölankündigungen zu vorübergehenden Korrekturen führten
- Reale Renditen sanken als Anleger Sicherheit suchten
Globale Linker-Märkte
Wichtige Inflationsanleihemärkte:
- US-TIPS: 500 Mrd. $ ausstehend
- Britische Gilts: 300+ Mrd. $
- Französische OATi/OAT€i: 200 Mrd. $
- Deutschland, Australien, Italien, Japan und Brasilien haben aktive Märkte
Anlageausblick
Trotz April-Volatilität sehen Analysten Chancen:
- AXA IM hält aktuelle Break-even-Niveaus für "attraktiv"
- Inflation wird Marktprognosen voraussichtlich übertreffen
- Reale Renditen bieten asymmetrisches Aufwärtspotenzial