Die NASA zeigt neue Bilder des interstellaren Kometen 3I/ATLAS, des dritten Objekts von außerhalb unseres Sonnensystems. Mehrere Raumfahrzeuge erfassten den seltenen Besucher und bestätigten, dass es sich um einen natürlichen Kometen handelt, der reich an Kohlendioxid ist. Der Komet stellt bei seinem Vorbeiflug an der Erde im Dezember 2025 keine Gefahr dar.
Historische Beobachtung eines seltenen interstellaren Besuchers
Die NASA hat atemberaubende neue Bilder des interstellaren Kometen 3I/ATLAS veröffentlicht, der nur das dritte bestätigte Objekt von außerhalb unseres Sonnensystems ist, das jemals beobachtet wurde, während es durch unsere kosmische Nachbarschaft rast. Der Komet, der am 1. Juli 2025 vom NASA-geförderten ATLAS-Survey-Teleskop in Chile entdeckt wurde, rast mit Geschwindigkeiten von über 220.000 Kilometern pro Stunde durch unser Sonnensystem.
'Wir haben die Instrumente über ihre normalen Fähigkeiten hinaus gepusht,' sagte Nicky Fox, stellvertretender Direktor des NASA Science Mission Directorate, während der Präsentation der neuen Bilder. 'Dies stellt eine wirklich einzigartige Gelegenheit dar, Material aus einer anderen Galaxie zu studieren.'
Mehrere Raumfahrzeuge erfassen seltenes Ereignis
Die NASA koordinierte eine beispiellose Beobachtungskampagne mit fast 20 verschiedenen Raumfahrtmissionen. Der Mars Reconnaissance Orbiter machte die nächsten Bilder aus nur 31 Millionen Kilometern Entfernung, während das James Webb-Weltraumteleskop, der Marsrover Perseverance und zahlreiche andere Raumfahrzeuge zum umfangreichen Datensatz beitrugen.
Die HiRISE-Kamera des Mars Reconnaissance Orbiter erfasste, was Wissenschaftler als eine 'verschwommene weiße Kugel' beschreiben - die charakteristische Koma aus Staub und Gas um den Kern des Kometen. 'Es sieht aus wie ein Komet, es verhält sich wie ein Komet, alles deutet darauf hin, dass es ein Komet ist,' betonte Amit Kshatriya, NASA-Stellvertretender Direktor für Explorationssystementwicklung.
Wissenschaftliche Bedeutung und Zusammensetzung
Astronomen sind besonders begeistert von der ungewöhnlichen chemischen Zusammensetzung von 3I/ATLAS. Beobachtungen des James Webb-Weltraumteleskops zeigten, dass der Komet ungewöhnlich reich an Kohlendioxid ist, mit kleineren Mengen an Wassereis, Wasserdampf, Kohlenmonoxid und Carbonylsulfid. Diese Zusammensetzung deutet darauf hin, dass sich der Komet in einer viel kälteren Region seiner Heimatgalaxie gebildet hat als typische Kometen in unserem Sonnensystem.
'Ein Komet besteht aus einem Kern von wenigen Kilometern und darum herum hat man eine Hülle aus Gas und Staub, dadurch kann man den Kern nicht gut sehen, und er hat auch einen Schweif,' erklärte Astronom Lucas Ellerbroek. '3I/ATLAS hat all diese Dinge, und es wurde auch entdeckt, dass viel Kohlendioxid dabei ist, was etwas über den Ort aussagt, von dem er in der Galaxie stammt, aus der er herausgeschleudert wurde.'
Außerirdische Spekulationen widerlegt
Trotz weit verbreiteter Spekulationen in sozialen Medien und Foren über die Möglichkeit, dass 3I/ATLAS ein außerirdisches Raumschiff sein könnte, waren NASA-Beamte in ihrer Bewertung eindeutig. 'Es gibt nichts, was uns glauben lassen würde, dass es etwas anderes als ein Komet ist,' erklärte Nicky Fox und räumte damit Theorien aus, die seit der Entdeckung des Kometen kursierten.
Der Komet folgt den Spuren zweier früherer interstellarer Besucher: 1I/'Oumuamua, entdeckt 2017, und 2I/Borisov 2019. 3I/ATLAS stellt jedoch die bisher umfassendste Studienmöglichkeit dar, dank fortschrittlicher Instrumentierung und strategischer Positionierung mehrerer Raumfahrzeuge.
Zukünftige Beobachtungen und Abreise
3I/ATLAS wird am 19. Dezember 2025 seine größte Annäherung an die Erde erreichen, wobei er in einem sicheren Abstand von etwa 270 Millionen Kilometern vorbeifliegt. Der Komet wird dann im März 2026 die Umlaufbahn des Jupiter kreuzen, bevor er schließlich unser Sonnensystem vollständig verlässt.
'Dies ist wirklich eine Glückschance für Astronomen,' bemerkte Ellerbroek. 'Es sind bereits fast hundert Arbeiten darüber erschienen und wir werden noch viel mehr bekommen. Ich hoffe auf mehr Details über die Größe, Zusammensetzung und Umlaufbahn des Kometen.'
Wissenschaftler erwarten, in den kommenden Jahren mehr interstellare Objekte zu entdecken, wenn fortschrittliche Observatorien wie das Vera Rubin Observatory in Chile in Betrieb gehen, die alle paar Nächte große Teile des Himmels scannen und die Erfassungskapazität für diese seltenen kosmischen Besucher erhöhen.
Für weitere Informationen zu NASA-Beobachtungen interstellarer Objekte besuchen Sie NASA's offizielle Kometenwissenschaftsseite.
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