
WHO warnt vor Gesundheitspersonal-Krise
Die Weltgesundheitsorganisation hat einen dringenden Appell für Notfallmaßnahmen zur Bewältigung dessen, was sie als "katastrophalen" weltweiten Mangel an Gesundheitspersonal beschreibt, ausgesprochen. Nach aktuellen WHO-Daten fehlen weltweit etwa 4,3 Millionen Gesundheitsfachkräfte, einschließlich Krankenschwestern, Ärzte und Unterstützungspersonal.
Kritische Engpässe in mehreren Regionen
Die Krise ist in Südostasien und Afrika am akutesten, wo Gesundheitssysteme Schwierigkeiten haben, grundlegende Dienstleistungen aufrechtzuerhalten. Länder wie Malawi veranschaulichen die extremen Herausforderungen, mit nur einem qualifizierten Kardiologen für die gesamte Nation und Gesundheitssystemen, die trotz fehlender Bürgerkriege zu den niedrigsten weltweit gehören.
Ursachen der Krise
Der Mangel resultiert aus jahrzehntelanger Unterinvestition in die Ausbildung, Schulung, Gehälter und Arbeitsbedingungen von Gesundheitspersonal. Gesundheitsfachkräfte nennen zahlreiche Herausforderungen, darunter schwierige Arbeitsbedingungen, ständige Schichtänderungen, Arbeitsüberlastung, unangemessene Bezahlung und mangelnde Wertschätzung durch Vorgesetzte. Die COVID-19-Pandemie verschärfte diese Probleme und führte zu weit verbreitetem Burnout und vorzeitigen Pensionierungen.
WHO-Notfallplan
Die Weltgesundheitsorganisation drängt Regierungen und Interessengruppen, bis 2030 mindestens 6 Millionen neue Pflegejobs zu schaffen, vor allem in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Die Notfallmaßnahmen umfassen:
- Massive Investitionen in Ausbildungs- und Schulungsprogramme für Gesundheitspersonal
- Verbesserte Arbeitsbedingungen und wettbewerbsfähige Gehälter
- Bessere Anreize zur Personalbindung und Karriereentwicklungsmöglichkeiten
- Internationale Zusammenarbeit für Personalteilung und Schulung
- Verbesserte psychologische Unterstützung für bestehendes Gesundheitspersonal
Globale Auswirkungen und Folgen
Der Mangel betrifft etwa 50% der globalen Gesundheitsarbeitskraft, was etwa 27 Millionen Menschen weltweit entspricht. Krankenschwestern und Hebammen machen etwa die Hälfte dieser Belegschaft aus. Die Folgen sind verheerend: reduzierte Versorgungsqualität, längere Wartezeiten, erhöhte Sterblichkeitsraten und überlastete Gesundheitssysteme, die nicht auf Notfälle reagieren können.
Langfristige Lösungen erforderlich
Experten betonen, dass kurzfristige Lösungen dieses tief verwurzelte Problem nicht lösen werden. Nachhaltige Lösungen erfordern umfassende Reformen der Gesundheitssysteme, einschließlich besserer Finanzierung, verbesserter Infrastruktur und der Bewältigung der Ursachen der Arbeitnehmerunzufriedenheit. Die WHO warnt, dass ohne sofortiges Handeln Gesundheitssysteme weltweit zusammenzubrechen drohen, insbesondere in vulnerablen Regionen.