Ehemalige bangladeschische Führungskraft wegen Protestunterdrückung zum Tode verurteilt
In einem bahnbrechenden Urteil, das Schockwellen durch Südasien gesandt hat, wurde die ehemalige Premierministerin von Bangladesch, Sheikh Hasina, wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zusammenhang mit ihrer Rolle bei der gewaltsamen Unterdrückung von Studentenprotesten im letzten Jahr zum Tode verurteilt. Die 78-jährige Führungspersönlichkeit, die Bangladesch 15 Jahre lang regierte, bis sie 2024 zurücktrat, wurde am 17. November 2025 in Abwesenheit vom Internationalen Straftribunal in Dhaka verurteilt.
Tödliche Unterdrückung und UN-Bericht
Die Verurteilung folgt auf Hasinas mutmaßliche Rolle bei der Anordnung an Sicherheitskräfte, tödliche Gewalt gegen Demonstranten während der sogenannten Juli-Revolution von 2024 anzuwenden. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden zwischen 800 und 1400 Menschen während der Regierungsunterdrückung getötet, wobei die meisten Opfer von Sicherheitskräften erschossen wurden. Die Proteste begannen als friedliche Demonstrationen gegen Regierungsquotenregelungen, eskalierte jedoch zu landesweiten Forderungen nach Hasinas Rücktritt, nachdem Sicherheitskräfte das Feuer auf Studentendemonstranten eröffneten.
"Dieses Urteil wurde sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gerichtssaals mit Jubel begrüßt," berichtete Devi Boerema, Korrespondentin für Südasien. "Für die Familien der Opfer bringt es ein Gefühl der Gerechtigkeit."
Geleakte Audio und Beweise
Der Fall der Staatsanwaltschaft stützte sich stark auf ein geleaktes Telefongespräch, in dem Hasina zu hören war, wie sie einer unbekannten Person sagte, dass sie Sicherheitskräfte angewiesen habe, "tödliche Waffen" gegen Demonstranten einzusetzen. Sie soll gesagt haben, dass Truppen schießen sollten, "wo immer sie die Demonstranten finden werden." Dieser Audiobeweis, der erstmals von NOS im Juli 2025 gemeldet wurde, erwies sich als entscheidend für die Feststellung ihrer direkten Beteiligung an der Anordnung der Unterdrückung.
Politische Auswirkungen und regionale Spannungen
Hasina, die seit August 2024 in selbstauferlegter Verbannung in Neu-Delhi lebt, wies das Urteil sofort als "voreingenommen und politisch motiviert" zurück. In einer Erklärung aus Indien behauptete sie, sie habe "die Kontrolle über die Situation" während der Proteste verloren, bestritt jedoch jede im Voraus geplante Aktion gegen Zivilisten.
Das Urteil hat erhebliche diplomatische Spannungen zwischen Bangladesch und Indien verursacht. CNN berichtete, dass die Übergangsregierung von Bangladesch wiederholt um die Auslieferung Hasinas gebeten habe, Indien sich jedoch geweigert habe, ihren politischen Verbündeten auszuliefern. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Indien einen treuen Verbündeten ausliefert, in dem Wissen, dass die Todesstrafe wartet, ist sehr gering," bemerkte Korrespondentin Boerema.
Weitere Verurteilungen und Sicherheitsbedenken
Das Tribunal verurteilte auch den ehemaligen Innenminister Asaduzzaman Khan Kamal in Abwesenheit zum Tode, während der ehemalige Polizeichef Chowdhury Abdullah Al-Mamun eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren erhielt, nachdem er mit Ermittlern zusammengearbeitet hatte. Der Richter erklärte, dass, obwohl Al-Mamun die Gewalt ermöglicht hatte, seine Zusammenarbeit mit dem Gericht mildernde Umstände darstellte.
Die Sicherheitslage bleibt in ganz Bangladesch angespannt, da Anhänger Hasinas geschworen haben, gegen das Urteil zu protestieren. Newsweek berichtete, dass ihre Awami-Liga-Partei zu landesweiten Protesten aufrief, was zu Sicherheitsmaßnahmen führte, einschließlich "Schieß-befehl"-Anordnungen gegen Brandstifter. Das überwiegend muslimische Land mit 170 Millionen Einwohnern bereitet sich auf mögliches politisches Chaos vor den für Februar 2026 geplanten nationalen Wahlen vor.
Historischer Kontext und Ursprung des Tribunals
Ironischerweise wurde das Internationale Straftribunal, das Hasina verurteilte, ursprünglich von ihrer eigenen Regierung im Jahr 2010 gegründet, um Kriegsverbrechen zu verfolgen, die während des Unabhängigkeitskrieges von Bangladesch begangen wurden. Das Gericht richtet sich nun gegen die Führungspersönlichkeit, die es geschaffen hat, was eine dramatische Wende in der politischen Landschaft Bangladeschs markiert.
Das Urteil stellt einen bedeutenden Moment in der turbulenten politischen Geschichte Bangladeschs dar und wirft wichtige Fragen zur Verantwortung für staatliche Gewalt und die Zukunft der Demokratie in der südasiatischen Nation auf.