Die Attentäter von Sydney, ein Vater-Sohn-Duo, erhielten militärische Ausbildung auf den Philippinen vor dem Hanukkah-Massaker mit 16 Toten. Sie hatten IS-Verbindungen, was zur größten Waffengesetzreform in Australien seit 1996 führt.
Vater und Sohn erhielten militärische Ausbildung auf den Philippinen vor Sydney-Attentat
Die beiden Schützen, die für den tödlichen Angriff auf eine Hanukkah-Feier am Bondi Beach in Sydney verantwortlich sind, reisten einige Wochen vor der Ausführung des schlimmsten Schusswaffenangriffs Australiens seit Jahrzehnten zu einer 'militärischen Ausbildung' auf die Philippinen. Dies berichten Sicherheitsquellen und australische Medien.
Sajid Akram (50) und sein Sohn Naveed (24), die am 14. Dezember 16 Menschen töteten und mehr als 40 verletzten, reisten Anfang November 2025 in den Süden der Philippinen, was der australische Sender ABC als Kampftraining beschrieb. Das Duo kehrte Ende November nach Australien zurück, nur wenige Wochen bevor sie das Feuer auf eine Menschenmenge von über 1000 Personen eröffneten, die das jüdische Lichterfest feierten.
Internationale Terrorverbindungen
Die australische Polizei bestätigte auf einer Pressekonferenz, dass Vater und Sohn im vergangenen Monat auf die Philippinen gereist waren, obwohl was sie dort taten und ihre genauen Aufenthaltsorte noch untersucht werden. Laut ABC, das sich auf eine Quelle bei der australischen Terrorismusbekämpfung stützt, reisten die beiden in den Süden von Mindanao zur Ausbildung.
'Die Philippinen sind seit den frühen 90er Jahren ein Hotspot für islamistische Militante, als dort terroristische Ausbildungslager wiedereröffnet wurden', bemerkte Sicherheitsanalyst Michael Clarke in einem Interview mit ABC News. 'Diese Region ist lange ein Ziel für diejenigen gewesen, die militärische Ausbildung suchen.'
Die Polizei enthüllte, dass zwei selbstgemachte Flaggen des Islamischen Staates im Fahrzeug der Angreifer gefunden wurden, zusammen mit Sprengstoff. Der Fund fügt sich in wachsende Beweise für internationale Terrorverbindungen ein, da ABC zuvor berichtete, dass Naveed Akram sechs Jahre zuvor wegen Verbindungen zum IS untersucht worden war.
Australische Waffengesetz-Reform
Als Reaktion auf das Massaker hat der australische Premierminister Anthony Albanese umfassende Reformen der Waffengesetze angekündigt, die größten Änderungen an den australischen Schusswaffenregeln seit dem Massaker von Port Arthur im Jahr 1996, bei dem 35 Menschen starben.
'Die Regierung ist bereit, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen', sagte Albanese auf einer Pressekonferenz. 'Dazu gehört auch die Notwendigkeit strengerer Waffengesetze.'
Die vorgeschlagenen Reformen, detailliert in ABCs Berichterstattung, umfassen die Anforderung der australischen Staatsbürgerschaft für Schusswaffenlizenzen, die Begrenzung der Anzahl der Waffen, die eine Person besitzen darf, die Einschränkung bestimmter Waffentypen und die Beschleunigung der Einführung eines nationalen Waffenregisters. Einer der Bondi-Angreifer hatte seit zehn Jahren eine Waffenlizenz und besaß sechs registrierte Schusswaffen.
Internationale Opfer und weltweite Verurteilung
Der Angriff hat internationale Aufmerksamkeit erregt, mit einem niederländischen Staatsbürger unter den Verletzten. Laut NL Times bestätigte das niederländische Außenministerium, dass der verletzte Bürger außer Lebensgefahr ist und konsularische Unterstützung erhält.
Weltführer, darunter der US-Präsident Donald Trump, UN-Generalsekretär Antonio Guterres und der israelische Präsident Isaac Herzog, haben den Angriff verurteilt. Der niederländische Premierminister Dick Schoof bekundete Solidarität mit Australien und sagte: 'Wir stehen an der Seite des australischen Volkes und rufen zum fortwährenden Schutz religiöser Gemeinschaften überall auf.'
Sicherheitsfragen und Polizeieinsatz
Während der Pressekonferenz fragten Journalisten, warum die jüdische Versammlung nicht besser gesichert war. Sydney-Polizeikommissarin Karen Webb verteidigte den Polizeieinsatz: 'Wir haben den Einsatz auf die Bedrohung abgestimmt, die zu diesem Zeitpunkt bestand.' Sie betonte, dass Beamte, die in dem Gebiet patrouillierten, schließlich die Angreifer erschossen, obwohl mehrere Polizisten bei der Konfrontation ebenfalls verletzt wurden.
Premierminister Chris Minns des Bundesstaates New South Wales fügte hinzu: 'Dass die Polizei den Erwartungen nicht entsprochen hätte, ist nicht wahr. Sie sind keinen Schritt zurückgewichen.'
Die Untersuchung befindet sich noch in einem frühen Stadium, wobei die Behörden versuchen festzustellen, ob andere an der Planung oder Unterstützung des Angriffs beteiligt waren. Während Australien um seinen tödlichsten Schusswaffenangriff seit fast 30 Jahren trauert, steht das Land vor schwierigen Fragen zu Sicherheit, Radikalisierung und wie zwei Personen mit bekannten Verbindungen zu extremistischen Netzwerken einen so verheerenden Angriff ausführen konnten.
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