
Tödlicher Hotelangriff im Zentrum von Marseille
Französische Polizei hat einen 35-jährigen Mann erschossen, nachdem er eine Messerattacke in einem Hotel im Zentrum von Marseille verübt hatte, bei der fünf Menschen verletzt wurden, bevor er auf einer belebten Einkaufsstraße neutralisiert wurde. Der Vorfall ereignete sich heute Nachmittag, als der Angreifer, identifiziert als tunesischer Staatsangehöriger mit legalem Aufenthalt in Frankreich, nach seiner Räumung wegen Nichtzahlung von Rechnungen in das Hotel zurückkehrte.
Chronologie des Angriffs
Laut der französischen Staatsanwaltschaft kehrte der Mann mit zwei Messern und einem Brecheisen bewaffnet in das Hotel zurück. Er ging zunächst nach oben in sein ehemaliges Zimmer und stach seinen ehemaligen Zimmergenossen in die Seite. Anschließend ging er nach unten, wo er den Hotelmanager und dessen Sohn mit den Messern angriff.
Der Angreifer betrat dann einen Imbiss in der Nähe des Hotels, wo er zwei weitere Personen verletzte, bevor er von Kunden vertrieben wurde. Auf der angrenzenden belebten Einkaufsstraße begann er wahllos mit dem metallenen Brecheisen auf Passanten einzuschlagen, was Panik unter Einkäufern und Touristen auslöste.
Polizeieinsatz und tödlicher Schusswaffengebrauch
Polizeieinheiten, die über die Situation alarmiert worden waren, trafen prompt am Tatort ein. Augenzeugen berichteten, dass der Mann versuchte, Beamte mit dem Brecheisen anzugreifen, was sie dazu veranlasste, das Feuer zu eröffnen. Trotz Wiederbelebungsversuchen vor Ort erlag der Angreifer seinen Verletzungen.
Zustand der Opfer und Untersuchung
Alle fünf verletzten Opfer wurden zur Behandlung in örtliche Krankenhäuser gebracht. Der ehemalige Zimmergenosse, der die schwersten Verletzungen erlitt, befand sich zunächst in kritischem Zustand, hat sich aber inzwischen stabilisiert. Die anderen Opfer sind der Hotelmanager, sein Sohn und zwei Imbisskunden.
Französische Behörden enthüllten, dass der Täter der Polizei aufgrund früherer Gewaltvorfälle bekannt war und in offiziellen Berichten als "instabil" beschrieben wurde. Berichte deuten darauf hin, dass er zuvor wegen aggressiven Verhaltens aus einer Moschee ausgeschlossen worden war, obwohl er zum Zeitpunkt des Angriffs keine psychiatrische Behandlung erhielt.
Politische Reaktionen und Einwanderungsdebatte
Der Vorfall hat eine erneute Debatte über Einwanderungs- und Sicherheitspolitik in Frankreich ausgelöst, wobei mehrere Politiker die tunesische Staatsangehörigkeit des Angreifers aufgreifen, um strengere Einwanderungskontrollen zu fordern. Der französische Innenminister Gérald Darmanin reist nach Marseille, um heute Abend mit lokalen Polizeibeamten zu sprechen.
Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um das Motiv hinter dem Angriff zu bestimmen, einschließlich ob es sich um eine terroristische Tat handelte. Keine terroristische Organisation hat bisher die Verantwortung für den Vorfall übernommen.