
Krise der Löschflugzeuge in Frankreich
Angesichts schwerer Waldbrände in Südfrankreich wachsen die Bedenken hinsichtlich der alternden Löschflugzeugflotte. Ein aktueller Parlamentsbericht zeigt, dass Frankreichs 23 Löschflugzeuge und 37 Helikopter für moderne Waldbrände, verstärkt durch den Klimawandel, zunehmend ungeeignet sind.
Alternde Canadair-Flotte
Das Rückgrat der französischen Luftbrandbekämpfung, zwölf Canadair CL-415-Flugzeuge, sind durchschnittlich 30 Jahre alt. Diese spezialisierten Wasserbomber haben häufige Wartungsprobleme, mit einem Rückgang der Flugstunden um 34% in drei Jahren. Die Situation verschlechterte sich im letzten Sommer, als alle zwölf gleichzeitig wegen Reparaturen am Boden waren.
Salzwasser-Korrosionsproblem
Ursprünglich für Süßwassereinsätze konzipiert, schöpfen die Canadairs im Mittelmeer oft Salzwasser, was die Korrosion beschleunigt. Ersatzteile sind knapp, seit die Produktion 2015 eingestellt wurde. Zusätzliche Dash- und Beechcraft-Flugzeuge sind entweder für die Brandbekämpfung ungeeignet oder durchschnittlich 45 Jahre alt.
Geografisches Ungleichgewicht
Die Helikopterflotte ist ungleichmäßig verteilt, was Nordfrankreich trotz steigender Brandrisiken besonders verwundbar macht. Die Reaktionszeiten leiden, da woanders stationierte Helikopter neue Brandgebiete nicht schnell erreichen können.
Kostspielige Notmaßnahmen
Seit 2020 hat Frankreich über 106 Millionen Euro für die Anmietung privater Flugzeuge und Outsourcing der Wartung ausgegeben. Die Regierung hat nun zusätzliche Mittel zugesagt, zwei neue Canadairs bestellt und erwägt zwei weitere zu bestellen.
Aktuelle Brandlage
Bei Marseille zerstörte ein Großbrand 70 Häuser und verletzte 100 Menschen mit Atemproblemen. Ein weiterer Brand bei Narbonne hat 2000 Hektar vernichtet, obwohl die Feuerwehr seine Ausbreitung eingedämmt hat.