
Marseiller Vororte durch vorrückenden Waldbrand bedroht
Ein sich schnell ausbreitender Waldbrand hat den Rand von Marseille, Frankreichs zweitgrößter Stadt, erreicht und erhebliche Störungen verursacht. Behörden bestätigen Schäden an zehn Gebäuden, während der Flughafen Marseille-Provence am Nachmittag den Betrieb einstellte. Anwohner und Besucher werden wegen gefährlicher Rauchentwicklung aufgefordert, in Gebäuden zu bleiben.
Verkehrsnetz lahmgelegt
Starker Wind trieb die Flammen in Richtung Stadtgebiet, wobei Rauch das Zentrum Marseilles erreichte. Bürgermeister Benoît Payan erklärte auf Plattform X: "Das Feuer, das in Les Pennes-Mirabeau entstand, hat nun die Tore Marseilles erreicht." Die Nachbargemeinde Les Pennes-Mirabeau zwischen Flughafen und Stadtzentrum bildete den Ursprungsort. Der Flugverkehr wurde komplett eingestellt mit Umleitungen nach Nizza, Nîmes und anderen Regionalflughäfen. Zugverbindungen in den Norden und Westen Frankreichs wurden unbefristet gestrichen.
Gleichzeitige Brände verwüsten Südfrankreich
Das Feuer bei Marseille zerstörte über 700 Hektar, wobei Feuerwehrleute Bodentrupps und Löschhubschrauber einsetzen. Gleichzeitig vernichtete ein weiterer Brand bei Narbonne (250 km westlich) seit gestern 2.000 Hektar Wald. Böen bis 75 km/h erschwerten die Eindämmung, was zur Sperrung der Autobahn A9 zwischen Narbonne und der spanischen Grenze führte. Dies ist der dritte Großbrand innerhalb einer Woche im Département Aude.
Katalanischer Waldbrand breitet sich in Nordostspanien aus
Im Nachbarland Spanien bekämpfen katalanische Feuerwehren ein separates Feuer in der Provinz Tarragona, das 3.100 Hektar verwüstet hat. Rund 18.000 Anwohner unterliegen Bewegungsbeschränkungen, während starker Wind die Eindämmung erschwert. Kataloniens Innenminister warnte: "Dies bleiben kritische Stunden, die öffentliche Vorsicht erfordern." Spanische Medien berichteten, dass Rauch 400 km entfernt in Alicante sichtbar war und das enorme Ausmaß unterstrich.