Der COP30-Klimagipfel erreicht ein jährliches Klimafinanzierungsziel von 1,3 Billionen Dollar bis 2035, verdoppelt die Anpassungsfinanzierung bis 2025 und macht den Verlust- und Schadensfonds operational, scheitert jedoch beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen.
Historisches Klimafinanzierungsabkommen auf COP30 erreicht
Der COP30-Klimagipfel in Belém, Brasilien, endete mit einem bahnbrechenden Abkommen zur Mobilisierung von 1,3 Billionen Dollar jährlich für globale Klimamaßnahmen bis 2035. Dies stellt eine der bedeutendsten finanziellen Verpflichtungen in der Geschichte der Klimaverhandlungen dar. Die Vereinbarung umfasst spezifische Ziele zur Verdoppelung der Anpassungsfinanzierung für vulnerable Länder bis 2025 und Verdreifachung bis 2035, während gleichweit der lang erwartete Fonds für Verluste und Schäden vollständig operationalisiert wird.
Durchbruch bei Anpassungsfinanzierung
Zum ersten Mal haben sich entwickelte Länder zu konkreten Zielen für Anpassungsfinanzierung verpflichtet. 'Dies ist ein großer Schritt vorwärts für Klimagerechtigkeit,' sagte UN-Klimachef Simon Stiell. 'Verletzliche Länder rufen seit Jahrzehnten nach vorhersehbarer Anpassungsfinanzierung, und jetzt haben wir einen klaren Weg.' Die Zusage kommt jedoch inmitten von Bedenken über aktuelle Lieferrückstände. Laut dem 2025-Bericht von CARE Dänemark erfüllen nur drei wohlhabende Länder ihre Verpflichtungen zur Anpassungsfinanzierung, wobei die meisten G7-Länder erheblich hinterherhinken.
Minderung und Umsetzungswerkzeuge
Der Gipfel startete zwei wichtige Initiativen zur Beschleunigung von Klimamaßnahmen: den Global Implementation Accelerator und die Belém Mission to 1.5°C. Diese Werkzeuge sollen Länder bei der Umsetzung ihrer Klimapläne unterstützen und die Implementierungslücke schließen. 'Wir gehen von Versprechungen zu praktischen Lösungen,' bemerkte die brasilianische Umweltministerin Marina Silva. 'Der Accelerator wird technische Unterstützung und Finanzierungsmechanismen bereitstellen, um Klimapläne Wirklichkeit werden zu lassen.' Trotz dieser Fortschritte erhielt die Konferenz Kritik wegen der begrenzten Fortschritte beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, wobei die Sprache von COP28 über "Abbau fossiler Brennstoffe" beibehalten wurde, anstatt einen klaren Ausstiegsplan festzulegen.
Verlust- und Schadensfonds operational
Eine der wichtigsten Errungenschaften war die vollständige Operationalisierung des Verlust- und Schadensfonds, der nun in einen regelmäßigen Auffüllzyklus eintreten wird. Dieser Fonds behandelt Klimaauswirkungen, denen sich verletzliche Länder nicht mehr anpassen können, wie extreme Wetterereignisse und Meeresspiegelanstieg. 'Nach Jahren der Verhandlung haben wir endlich einen funktionierenden Mechanismus, um Gemeinschaften zu unterstützen, die irreversible Klimaschäden erleiden,' sagte Mia Mottley, Premierministerin von Barbados. Die Einrichtung des Fonds stellt einen großen Sieg für Entwicklungsländer dar, die lange für finanzielle Unterstützung zur Bewältigung von Klimaschäden plädiert haben.
Gemischte Reaktionen und nächste Schritte
Obwohl das Finanzierungspaket breit gelobt wurde, äußerten Umweltgruppen ihre Enttäuschung über das Fehlen stärkerer Verpflichtungen zu fossilen Brennstoffen. 'Wir haben das Geld, aber uns fehlt der Mut, die primäre Ursache der Klimakrise auszuscheiden,' bemerkte Jennifer Morgan von Greenpeace International. Das COP30-Präsidium erkannte diese Einschränkungen an und kündigte Pläne zur Entwicklung unabhängiger Fahrpläne für Entwaldungsrückgängigmachung und fossile Brennstofftransition an. Vorausschauend werden Länder während COP31 im Jahr 2026 über Fortschritte bei diesen Initiativen berichten, wobei Brasilien die Entwicklung der Transitionsfahrpläne weiterhin leiten wird.
Das Abkommen bewahrt die Einheit unter 194 Ländern, um die Erderwärmung unter 1,5°C zu halten, trotz dessen, was Stiell als "turbulente geopolitische Gewässer" beschrieb. Die Konferenz markierte auch das erste Mal, dass Klimadesinformation in offiziellen Beschlüssen behandelt wurde, wobei Länder versprachen, Informationsintegrität in der Klimakommunikation zu fördern.
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