COP29 erzielt historischen Durchbruch mit operationalem Verlust- und Schadensfonds und 420 Mio. USD anfänglichen Zusagen, aber Finanzierung bleibt weit hinter geschätzten 128-937 Mrd. USD jährlichem Bedarf verwundbarer Länder zurück.
Klimagipfel erzielt historische Einigung über Verlust- und Schadensfinanzierung
Die COP29 UN-Klimakonferenz in Baku, Aserbaidschan, hat einen historischen Durchbruch erzielt, indem sie den Verlust- und Schadensfonds vollständig operationalisiert hat. Dies markiert einen bedeutenden Schritt vorwärts in der Klimagerechtigkeit für verwundbare Länder. Nach Jahren von Verhandlungen und zunehmendem Druck von Entwicklungsländern hat die internationale Gemeinschaft endlich einen speziellen Finanzmechanismus eingerichtet, um die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen, die über Anpassung hinausgehen.
Verhandlungspositionen und Geberverpflichtungen
Die Verhandlungen sahen substantielle Zusagen von Industrieländern mit anfänglichen Versprechen von etwa 420 Millionen US-Dollar. Klimaexperten betonen jedoch, dass dies nur ein Bruchteil dessen ist, was benötigt wird. 'Wir sprechen hier von Milliarden, nicht Millionen, um das Ausmaß von Verlusten und Schäden für verwundbare Gemeinschaften angemessen zu bewältigen,' erklärte Dr. Maria Rodriguez, Klimaexpertin beim World Resources Institute.
Laut Forschung von IIASA und CMCC liegen die Finanzierungsbedarfe für Verluste und Schäden für verwundbare Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen allein für 2025 zwischen 128 und 937 Milliarden US-Dollar. Diese atemberaubende Zahl unterstreicht die Dringlichkeit, finanzielle Zusagen zu erhöhen.
Umsetzungspläne und Governance-Struktur
Der Umsetzungsrahmen etabliert den Fonds als operative Einheit des Finanzmechanismus der UNFCCC, mit der Weltbank als interimistischer Treuhänder für eine anfängliche Periode von vier Jahren. Die Governance-Struktur umfasst einen Rat mit gleicher Vertretung von Industrie- und Entwicklungsländern, was ausgewogene Entscheidungsfindung gewährleistet.
'Dies stellt einen entscheidenden Schritt in Richtung Klimagerechtigkeit dar, aber der wahre Test wird sein, wie schnell diese Mittel die Gemeinschaften erreichen, die sie am dringendsten benötigen,' bemerkte Amina Jallow, Klimaaktivistin aus Gambia.
Breiterer Klimafinanzierungskontext
Der Durchbruch beim Verlust- und Schadensfonds erfolgt neben einer bahnbrechenden Vereinbarung, die Klimafinanzierung für Entwicklungsländer zu verdreifachen. Dieses umfassende Finanzpaket zielt darauf ab, Klimaanpassung, Minderung und nun auch Verlust- und Schadensreaktion auf koordinierte Weise zu unterstützen.
Die COP29-Vereinbarung repräsentiert eine bedeutende Verschiebung in der globalen Klimakooperation, wobei die unverhältnismäßige Last anerkannt wird, die von Ländern getragen wird, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Trotz der Fortschritte bleiben erhebliche Herausforderungen bestehen. Die aktuellen Zusagen bleiben weit hinter den geschätzten 580 Milliarden US-Dollar an Klimaschäden zurück, die Entwicklungsländer bis 2030 erleiden könnten. Zudem bestehen Bedenken hinsichtlich der Zugänglichkeit der Mittel für die verwundbarsten Gemeinschaften und der Geschwindigkeit der Auszahlung.
Die Africa Climate Action Initiative hat innovative Finanzierungsmechanismen vorgeschlagen, einschließlich der Bepreisung von Treibhausgasen im Agrar- und Ernährungssystem, wobei 20% der Einnahmen für die Verlust- und Schadensfinanzierung verwendet werden sollen. Solche Ansätze könnten helfen, die erhebliche Finanzierungslücke zu überbrücken.
Während sich Klimaauswirkungen intensivieren, wird der Erfolg des Verlust- und Schadensfonds an seiner Fähigkeit gemessen werden, rechtzeitige Unterstützung für Gemeinschaften zu bieten, die irreversible Klimafolgen erleben. Die kommenden Monate werden entscheidend sein für den Aufbau effizienter operationeller Verfahren und die Sicherstellung transparenter Fondsverwaltung.
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