Prominente ruandische Oppositionsführerin Victoire Ingabire verhaftet

Die ruandische Oppositionsführerin Victoire Ingabire wurde wegen Aufwiegelung und Bildung einer kriminellen Organisation festgenommen. Dies markiert ein neues Kapitel in ihrer konfliktreichen Beziehung zur Regierung, die sie bereits inhaftiert hatte. Präsident Kagames Regime steht wegen der Unterdrückung von Dissens in der Kritik.
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Prominente ruandische Oppositionsführerin Victoire Ingabire verhaftet

Ruanda hat die prominente Oppositionsführerin Victoire Ingabire festgenommen. Sie wird in einem Haftzentrum in der Hauptstadt Kigali festgehalten, beschuldigt der Aufwiegelung und der Gründung einer kriminellen Organisation.

Hintergrund und Vorwürfe

Ingabire, 56 Jahre alt, wurde bereits 2012 wegen Verschwörung zur Bildung einer bewaffneten Gruppe und Verharmlosung des Völkermords von 1994 verurteilt. Sie verbüßte sechs Jahre einer 15-jährigen Haftstrafe, bevor sie 2018 freigelassen wurde. Das Rwanda Investigations Bureau wirft ihr nun vor, an der "Gründung einer kriminellen Organisation und Handlungen, die die öffentliche Ordnung stören", beteiligt gewesen zu sein. Ein Gerichtstermin wurde noch nicht bekannt gegeben.

Politische Kontext

Ingabire führt die nicht registrierte Oppositionspartei DALFA-Umurinzi. Sie kehrte 2010 nach fast 17 Jahren im Exil in den Niederlanden nach Ruanda zurück, um an den Präsidentschaftswahlen teilzunehmen. Ihre Kandidatur wurde jedoch wegen Vorwürfen der Völkermordleugnung abgelehnt.

Präsident Kagames Herrschaft

Präsident Paul Kagame, seit 25 Jahren an der Macht, wird für Frieden und wirtschaftliches Wachstum in Ruanda gelobt. Kritiker werfen ihm jedoch vor, die Opposition zu unterdrücken und die Pressefreiheit einzuschränken. Menschenrechtsaktivisten bezeichnen sein Regime als autoritär und sagen, es schaffe ein Klima der Angst.