
Umsetzung historischer Vereinbarung
Großbritannien hat die erste Gruppe von Migranten im Rahmen des neuen Rückführungsabkommens mit Frankreich in Gewahrsam genommen. Fotos aus Dover zeigen, wie Menschen von Grenzschutzbooten an Land gebracht werden. Diese Festgenommenen werden laut britischem Innenministerium in Ausweisungszentren festgehalten, bevor sie nach Frankreich zurückgebracht werden.
„One In, One Out“-Mechanismus
Die im letzten Monat von Präsident Macron und Premierminister Starmer angekündigte wegweisende Vereinbarung etabliert ein „One In, One Out“-System. Für jeden zurückgeführten undokumentierten Migranten nimmt Großbritannien einen legalen Asylbewerber über genehmigte Kanäle auf. Innenministerin Cooper nannte keine Zahlen, betonte aber: „Jeder, der jetzt ankommt, qualifiziert sich für sofortige Inhaftierung und Rückführung.“ Die ersten Rückführungen werden innerhalb von Wochen erwartet.
Pilotphase und diplomatische Bedeutung
Die Anfangsphase sieht etwa 50 wöchentliche Rückführungen vor – deutlich weniger als die durchschnittlich 800 Ärmelkanal-Überfahrten pro Woche. Die Politik soll gefährliche Überfahrten abschrecken, indem sie zeigt, dass Ankünfte schnelle Rückführung riskieren. Dieses Abkommen markiert einen diplomatischen Erfolg für Starmer und verbessert die nach dem Brexit angespannten britisch-französischen Beziehungen. Es kontrastiert mit früheren konservativen Plänen wie dem gescheiterten Ruanda-Abschiebeprogramm.
Migrationsentwicklungen und Herausforderungen
Trotz verschiedener Regierungsinitiativen nehmen die Ärmelkanal-Überfahrten weiter zu. Bis 2025 erreichten bisher 25.000 Menschen Großbritannien mit Schlauchbooten – ein Anstieg von 49% gegenüber 2024. Das Rückführungsabkommen stellt einen neuen Ansatz dar, der auf bilaterale Zusammenarbeit setzt.