Mehr Frauen in Parlamenten, aber Gleichberechtigung Fern

Frauen erreichen 27,2% in Parlamenten weltweit, aber Regierungschefinnen bleiben selten. Quoten helfen, volle Gleichstellung dauert 134+ Jahre. Große regionale Unterschiede.
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Historischer Fortschritt für Frauen in der Politik

Der Frauenanteil in nationalen Parlamenten erreicht global 27,2% – gegenüber nur 11% im Jahr 1995. Dieser Anstieg spiegelt jahrzehntelange Initiativen zur Gleichstellung wider. Rwanda führt (64% Frauen), gefolgt von Kuba (56%) und Nicaragua (55%). Europa dominiert das Ranking, Island bleibt seit 15 Jahren auf Platz 1.

Regionale Unterschiede

Deutliche regionale Disparitäten: Lateinamerika (33%), Europa (36%) und Afrika (27%) übertreffen Asien-Pazifik (23,5%) und den Nahen Osten (19%). Nur 9 Länder haben ≥50% Ministerinnen. Bei diesem Tempo wird Parität in Parlamenten erst 2063 erreicht.

Treiber des Wandels

Gesetzliche Quoten sind am wirksamsten – Länder mit Quoten haben 5-7% mehr Frauen in der Politik. "Frauen priorisieren andere Themen", betont eine UN-Expertin. "In Indie starteten weibliche Räte 62% mehr Trinkwasserprojekte." Initiativen von UN Women und dem Weltwirtschaftsforum beschleunigen den Wandel.

Rückstand in Spitzenpositionen

Während Parlamente vielfältiger werden, sind Regierungschefinnen rar: Nur 31 Frauen führen derzeit ein Land. Gleichberechtigung in Top-Positionen dauert noch 130 Jahre. Frauen erhalten häufiger Ressorts wie Gleichstellung oder Soziales als Schlüsselministerien.

Lokale Ebene Vielversprechend

Kommunalpolitik übertrifft nationale Ebene: 35,5% der Sitze in Gemeinderäten sind weltweit von Frauen besetzt. Asien führt (41%), gefolgt von Europa (37%). Diese Erfahrung ist entscheidend – 75% der nationalen Regierungschefinnen begannen lokal. Beispiele wie indische Dorfratsvorsitzende zeigen diesen Trend.

Anhaltende Herausforderungen

Politikerinnen erfahren überproportional Online-Hass, weniger Finanzierung und kulturelle Barrieren. In Konfliktgebieten sinkt ihre Vertretung stark. Das Weltwirtschaftsforum warnt, dass ohne Beschleunigung die globale Gleichstellung noch 134 Jahre dauert.

Tomas Novak
Tomas Novak

Tomas Novak ist ein preisgekrönter tschechischer Investigativjournalist, der für die Aufdeckung von Europas organisierten Kriminalitätsnetzwerken bekannt ist. Seine furchtlose Berichterstattung hat internationale Ermittlungen ausgelöst und prestigeträchtige Auszeichnungen erhalten.

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