Israel und Hamas haben ein historisches Abkommen zur Freilassung von Geiseln und zum Rückzug israelischer Truppen nach zwei Jahren Krieg erreicht. Die von den USA, Katar, Ägypten und der Türkei vermittelte Vereinbarung umfasst die Freilassung aller Geiseln innerhalb weniger Tage.

Durchbruchsabkommen beendet zweijährigen Konflikt
In einer historischen Entwicklung, die den Anfang vom Ende des verheerenden zweijährigen Krieges in Gaza bedeuten könnte, haben Israel und Hamas eine umfassende Vereinbarung zur Freilassung aller verbleibenden Geiseln und zum Rückzug israelischer Truppen erzielt. Die Vereinbarung, die vom US-Präsidenten Donald Trump auf seiner Truth Social-Plattform angekündigt wurde, stellt den bedeutendsten Durchbruch seit Beginn des Konflikts am 7. Oktober 2023 dar.
Wesentliche Bedingungen des Abkommens
Das Abkommen sieht die Freilassung aller verbleibenden Geiseln durch Hamas innerhalb weniger Tage vor, wobei israelische Beamte erwarten, dass die Freilassung bereits am Samstag stattfinden wird. Präsident Trump gab an, dass die Freilassung 'wahrscheinlich am Montag erfolgen wird' und dass auch die Leichen verstorbener Geiseln übergeben werden. Im Gegenzug wird Israel seine Militärtruppen 'auf eine vereinbarte Linie' in Gaza zurückziehen, obwohl spezifische Details zum Zeitplan und zu den Standorten des Rückzugs noch nicht bekannt gegeben wurden.
Die israelische Armee bestätigte in einer offiziellen Erklärung, dass sie 'sich auf alle Szenarien in Bezug auf die Rückholung der Geiseln vorbereitet' und bereitsteht, das Abkommen umzusetzen, sobald es vom israelischen Kabinett genehmigt wurde. Premierminister Benjamin Netanyahu nannte es 'einen großartigen Tag für Israel' und versprach, sein Kabinett noch heute für eine formelle Genehmigung zusammenzurufen.
Internationale Vermittlung und Trumps Rolle
Der Durchbruch kam nach intensiven Verhandlungen in Sharm el-Sheikh, Ägypten, wo Vermittler aus Katar, Ägypten und der Türkei unermüdlich daran arbeiteten, die Differenzen zwischen den Konfliktparteien zu überbrücken. Der kürzlich enthüllte 20-Punkte-Friedensplan von Präsident Trump diente als Rahmen für die Gespräche, wobei das aktuelle Abkommen die Umsetzung der ersten Phase darstellt.
Hamas erkannte Trumps entscheidende Rolle in den Verhandlungen an und erklärte, dass sie 'die Rolle anerkennen, die Trump bei der Erreichung eines Waffenstillstands gespielt hat', während sie alle Parteien aufforderte, sicherzustellen, dass Israel das Abkommen 'vollständig ohne Ausweichen oder Verzögerung umsetzt.' Der katarische Sprecher Ansari betonte, dass das Abkommen zu 'der Beendigung des Krieges, der Freilassung israelischer Geiseln und palästinensischer Gefangener und der Lieferung von Hilfe führen muss.'
Humanitäre Krise und internationale Reaktion
Der Krieg hat eine der schwersten humanitären Krisen der jüngeren Geschichte verursacht, mit mehr als 67.000 Toten unter Palästinensern laut Angaben von Gesundheitsbeamten in Gaza und fast der gesamten Bevölkerung von 2,3 Millionen Menschen, die vertrieben wurden. Der Konflikt begann, als Hamas-Militante am 7. Oktober 2023 einen Überraschungsangriff starteten, bei dem etwa 1.200 Israelis ums Leben kamen und 251 Geiseln genommen wurden.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief zur vollständigen Umsetzung der Vereinbarung auf und erklärte: 'Alle Geiseln müssen auf würdige Weise freigelassen werden. Es muss einen dauerhaften Waffenstillstand geben und die Kämpfe müssen ein für alle Mal aufhören. Humanitäre Hilfe muss sofort und ungehindert nach Gaza gelangen. Das Leid muss gestoppt werden.'
Reaktion der Familien und nächste Schritte
Das Hostages and Missing Families Forum, das die Familien derer vertritt, die in Gefangenschaft gehalten werden, äußerte gemischte Gefühle - sie beschrieben sich selbst als 'erfreut, hoffnungsvoll und besorgt.' Sie betonten, dass 'unser Kampf noch nicht zu Ende ist und erst beendet sein wird, wenn die letzte Geisel zurück ist.' Die Familien dankten Präsident Trump ausführlich und lobten seinen 'Führungsstil und seine Entschlossenheit, die zu einem historischen Durchbruch geführt haben.'
Während sich das israelische Kabinett darauf vorbereitet, über das Abkommen abzustimmen, bleibt die internationale Aufmerksamkeit darauf gerichtet, eine reibungslose Umsetzung dessen zu gewährleisten, was der erste Schritt zu einem dauerhaften Frieden in einer Region sein könnte, die seit Generationen kaum etwas anderes als Konflikt gekannt hat.