
Litauen fordert verstärkte NATO-Luftverteidigung
Litauen hat die NATO offiziell um Verstärkung der Luftverteidigungskapazitäten gebeten, nachdem zwei Militärdrohnen auf seinem Territorium entdeckt wurden. Außenminister Gabrielius Budrys schrieb die Vorfälle Russland zu und bezeichnete sie als Überschwappen des Ukraine-Konflikts auf NATO-Gebiet.
Zeitliche Abfolge der Drohnenvorfälle
Am 10. Juli drang eine Drohne aus Belarus in den litauischen Luftraum ein und löste Luftalarm aus. Eine zweite Drohne mit 2 kg Sprengstoff wurde am 4. August auf einem Militärübungsplatz entdeckt. Beide Drohnen wurden als russische Gerbera-Modelle identifiziert.
Die Gerbera-Drohnenbedrohung
Die Gerbera ist eine russische Kamikaze-Drohne, die als kostengünstige Alternative zu iranischen Shahed-Modellen entwickelt wurde. Aus Sperrholz und Styropor gefertigt, sind diese Drohnen schwer per Radar zu erfassen. Sie tragen typischerweise 5 kg Sprengstoff und kosten etwa 10.000 $ pro Einheit.
Implikationen von NATO-Artikel 5
Diese Vorfälle werfen Fragen zur kollektiven Verteidigungspflicht der NATO nach Artikel 5 auf, der einen Angriff auf ein Mitglied als Angriff auf alle betrachtet. Litauen betonte, dass Grenzverteidigung nicht allein bei Frontstaaten liegen dürfe.
Regionaler Sicherheitskontext
Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in Polen und Rumänien seit der russischen Invasion in der Ukraine. Europäische NATO-Mitglieder verdoppelten kürzlich Verteidigungsausgabenziele, wobei Luftverteidigungssysteme Priorität haben.