
EU und USA schließen Zollabkommen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump haben ein Handelsabkommen mit 15% Zöllen auf die meisten EU-Exporte in die USA ausgehandelt. Dies verhindert die drohenden 30% Zölle, die am 1. August in Kraft treten sollten.
Wesentliche Vereinbarungen
Der Kompromiss sieht 15% Zölle für Automobile, Pharmazeutika und Industriegüter vor. Einzelne Bereiche wie Flugzeugbau und bestimmte Chemikalien kehren zu vorherigen Zollniveaus zurück. Die EU verpflichtet sich zum Kauf von US-Energieprodukten im Wert von 700 Mrd. Euro über drei Jahre sowie verbessertem Marktzugang für Agrargüter.
Europäische Reaktionen
Bundeskanzler Friedrich Merz warnte vor "erheblichen Schäden" für die exportabhängige deutsche Wirtschaft, insbesondere die Automobilbranche. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kritisierte die EU-Verhandlungsposition: "Europa sieht sich noch nicht als Macht." Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni begrüßte die Einigung als Handelseskalations-Alternative.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Deutschland bleibt größter EU-Exporteur in die USA mit 161,2 Mrd. Euro Jahreswarenexporten. Irland ist unverhältnismäßig betroffen durch über 25% USA-gebundene Exporte. Weniger exponierte Volkswirtschaften wie Portugal (5% USA-Exporte) erwarten überschaubare Folgen. Das Abkommen ist nicht rechtsverbindlich, weitere Verhandlungen sind geplant.