
Schweizer Märkte reagieren auf Zollschock
Die Schweizer Börse (SMI) eröffnete mit 1,8% Verlust nach der US-Ankündigung von 39% Importzöllen. Die unerwartet hohen Sätze versetzten die Regierung in Krisenmodus, wobei Befürchtungen über wirtschaftliche Folgen wachsen.
Diplomatischer Bruch
Die am 1. August (Nationalfeiertag) angekündigten Zölle platzieren die Schweiz neben Ländern mit den höchsten US-Handelsstrafen. Rekonstruktionen enthüllen ein desaströses Telefonat zwischen Präsidentin Keller-Sutter und Präsident Trump. Laut Schweizer Medien ließ Trump Keller-Sutter 10 Minuten warten und lehnte den Schweizer Vorschlag von 10% ab.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Schweizer Exporte in die USA umfassen hochwertige Produkte wie Luxusuhren (Swatch, Richemont), Pharmazeutika und Nespresso-Kapseln. Die Zölle treffen diese Sektoren unverhältnismäßig stark, während Dienstleister und Banken wie UBS weitgehend verschont bleiben. Der Handelsverband Handel Schweiz warnt vor einer 'Handelskatastrophe' und möglichen Arbeitsplatzverlusten.
Kontrast zur EU und politische Folgen
Der 39%-Satz kontrastiert scharf mit den 15% der EU und unterstreicht die Verhandlungsschwäche der Schweiz. Keller-Sutter erntet Kritik für ihr Krisenmanagement, Gegner nennen ihren Ansatz naiv. Die Regierung erwägt Konjunkturmaßnahmen und erkundet engere EU-Banden trotz Widerstands der nationalistischen SVP.
Mit Inkrafttreten am Donnerstag verhandelt Bern über ein Last-Minute-Abkommen, während die Märkte volatil bleiben.