Wissenschaftsjournal zieht bahnbrechende Studie zurück
Science hat eine Publikation von 2010 über arsenverwertende Bakterien im Mono Lake zurückgezogen. Die Rücknahme erfolgt 15 Jahre nach NASAs Ankündigung, dass die GFAJ-1-Bakterien Arsen statt Phosphor in ihre DNA einbauen könnten - eine fundamentale Herausforderung für die Biochemie.
Wissenschaftliche Kontroverse
Die ursprüngliche Studie unter Astrobiologin Felisa Wolfe-Simon suggerierte Phosphorersatz durch Arsen. NASA bewarb dies als astrobiologischen Durchbruch. Mikrobiologen kritisierten jedoch Methodik und DNA-Instabilität. Folgestudien konnten die Ergebnisse nicht replizieren.
Rückzug löst Debatte aus
Chefredakteur Holden Thorp begründete den Rückzug mit "fehlerhaften Daten". Mitautor Ariel Anbar kontert, Interpretationsunterschiede rechtfertigten keinen Rückzug. Die niederländische Astrobiologin Inge Loes ten Kate warnt vor gefährlichem Präzedenzfall ohne Replikationsstudie.
Wissenschaft gespalten
Der Rückzug hat Debatten über Publikationsethik neu entfacht. Kritiker sehen Wolfe-Simon unfair angegriffen, die kürzlich zu NASA-Forschung zurückkehrte. Bedenken bestehen hinsichtlich Auswirkungen auf kontroverse Forschungsbereiche wie Klimawissenschaft.