NASA kürzt Starliner-Vertrag nach technischen Problemen
Die NASA hat den Vertrag mit Boeing für das Starliner-Raumschiff erheblich reduziert, wobei die geplanten bemannten Missionen von sechs auf nur drei operative Flüge verringert werden. Die Entscheidung folgt auf einen problematischen ersten bemannten Testflug im Jahr 2024, bei dem Astronauten aufgrund mehrerer technischer Störungen neun Monate auf der Internationalen Raumstation festsaßen.
Details der Vertragsänderung
Der ursprüngliche NASA-Boeing-Vertrag im Wert von 4,5 Milliarden Dollar wurde auf 3,73 Milliarden Dollar reduziert, mit nur drei bemannten Missionen statt der ursprünglichen sechs. Die nächste Mission, Starliner-1 geplant für April 2026, wird ein unbemannter Frachtflug sein, um System-Upgrades zu validieren, die nach dem problematischen Crew Flight Test des letzten Jahres implementiert wurden.
'Diese Änderung ermöglicht es uns, uns auf die sichere Zertifizierung des Systems im Jahr 2026 zu konzentrieren und die zukünftige Flugplanung auf die operationellen Bedürfnisse der Station bis 2030 abzustimmen,' sagte ein NASA-Sprecher.
Technische Probleme plagen Starliner
Während des bemannten Testflugs im Juni 2024 erlebte Starliner mehrere Triebwerksausfälle und Heliumlecks, die die Kopplung mit der ISS fast verhinderten. Fünf der 28 Triebwerke des Reaktionskontrollsystems fielen während der Annäherung aus, was die Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams zwang, manuell zu steuern, was sie als ein 'träges und nicht reagierendes' Raumschiff beschrieben.
Die Mission, ursprünglich für eine Woche geplant, erstreckte sich über neun Monate, als die NASA feststellte, dass es zu riskant war, die Astronauten an Bord von Starliner zurückkehren zu lassen. Sie kehrten schließlich im März 2025 mit SpaceX's Crew Dragon-Kapsel zur Erde zurück.
Vergleich mit SpaceX-Erfolg
Während Boeing mit Starliner kämpfte, ist SpaceX's Crew Dragon NASAs primäres Besatzungstransportfahrzeug geworden. Seit seinem ersten bemannten Flug im Jahr 2020 hat Crew Dragon mehr als 10 erfolgreiche Missionen zur ISS ohne größere Vorfälle abgeschlossen.
'Der Kontrast zwischen den beiden Programmen ist auffällig,' bemerkte Raumfahrtanalystin Dr. Sarah Chen. 'SpaceX lieferte ein zuverlässiges Fahrzeug schneller und günstiger, während Boeing wiederholt Verzögerungen und technische Herausforderungen trotz höherer Finanzierung erlebt hat.'
Zukunft des Commercial Crew Programms
NASAs Entscheidung, Starliner-Flüge zu reduzieren, spiegelt die begrenzte Zeit wider, die bis zur geplanten Außerdienststellung der Internationalen Raumstation im Jahr 2030 verbleibt. Die Raumfahrtbehörde betont weiterhin die Bedeutung mehrerer Besatzungstransportoptionen für Redundanz.
Der geänderte Vertrag umfasst zwei optionale Missionen, die durchgeführt werden können, wenn Starliner seinen Zertifizierungsprozess im Jahr 2026 erfolgreich abschließt. Angesichts von SpaceX's nachgewiesener Erfolgsbilanz und Boeings anhaltenden technischen Herausforderungen bleibt die zukünftige Rolle von Starliner in NASAs Besatzungsrotation jedoch ungewiss.
Wie ein NASA-Beamter privat zugab, 'Wir brauchen verschiedene Redundanzen, aber wir brauchen auch Zuverlässigkeit. Derzeit erhalten wir das nur von einem Anbieter.'