
Neue Finanzspritze für klimagefährdete Nationen
Die Weltbank hat einen 500-Millionen-Dollar-Fonds für Klimaresilienz speziell für kleine Insel- und Küstenstaaten aufgelegt, die schwerwiegenden Klimagefahren ausgesetzt sind. Die während der COP29 in Baku angekündigte Initiative zielt auf Länder ab, die überproportional von steigenden Meeresspiegeln, Extremwetter und anderen Klimafolgen betroffen sind, obwohl sie nur minimal zu den globalen Emissionen beitragen.
Funktionsweise des Fonds
Herzstück des Fonds ist die erweiterte Klimaresiliente Schuldenklausel (CRDC), die nun alle Naturkatastrophen abdeckt – einschließlich Dürren, Überschwemmungen und Pandemien. Dies stellt eine deutliche Ausweitung gegenüber der bisherigen Deckung von nur Zyklonen und Erdbeben dar. Berechtigte Länder können nun Kreditrückzahlungen für bis zu zwei Jahre während Klimanotfällen aussetzen, um dringend benötigte Ressourcen für unmittelbare Wiederaufbaumaßnahmen freizusetzen.
„Durch die erhebliche Ausweitung des Umfangs stellen wir sicher, dass gefährdete Nationen in den dringendsten Zeiten sinnvolle Unterstützung erhalten“, erklärte Weltbankpräsident Ajay Banga. „Nach einer Katastrophe sollten Regierende nicht zwischen Schuldentilgung und Wiederaufbau ihrer Gemeinden wählen müssen.“
Erste Nutznießer und Umsetzung
Vierzehn der 45 berechtigten Länder haben die CRDC-Bestimmungen bereits in ihre Kreditvereinbarungen aufgenommen. St. Vincent und die Grenadinen wurden nach der Verwüstung durch Hurrikan Beryl im Jahr 2024 das erste Land, das die Klausel aktivierte. Der Mechanismus verursacht den Kreditnehmern keine Kosten, da Gebühren durch konzessionäre Mittel gedeckt werden.
Der Fonds finanziert sowohl physische Infrastruktur (Hochwasserschutzbarrieren, dürreresistente Landwirtschaft) als auch politische Initiativen (Frühwarnsysteme, klimasmarte Stadtplanung). Priorität erhalten Projekte in:
- Pazifischen und karibischen Inselstaaten
- Tiefliegenden Küstenregionen
- Gebieten mit hochgradig klimagefährdeten Bevölkerungsgruppen
Eingebettet in umfassendere Krisenhilfe
Diese Initiative ergänzt das Krisenvorsorge- und Reaktionstoolkit der Weltbank, das Notfallfinanzierungsprogramme und technische Unterstützung umfasst. Aktuelle Analysen zeigen, dass klimagefährdete Nationen bis zu 20% ihrer Haushalte für Katastrophenbewältigung aufwenden – zu Lasten essenzieller Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und Bildung.
Der Start folgt auf das erweiterte Regionale Klimaresilienzprogramm der Bank für Ost-/Südafrika, das derzeit Überschwemmungsschutzsysteme in Komoren, Madagaskar und Mosambik implementiert.