
Südfrankreich von historischen Waldbränden verwüstet
Premierminister François Bayrou bezeichnete die Waldbrände in Südfrankreich als "Katastrophe von beispiellosem Ausmaß". Seit gestern haben die Flammen über 16.000 Hektar vernichtet - eine Fläche so groß wie Texel - und das Feuer breitet sich weiter aus.
Klimawandel als Ursache
Bei seinem Besuch in Saint-Laurent-de-la-Cabrerisse nannte Bayrou den Klimawandel als direkten Auslöser. "Der Klimawandel macht sich bemerkbar und verursacht beispiellose Ereignisse", erklärte er. Frankreichs Waldbrandexperten bestätigten, dass dies möglicherweise der "größte Brand in 50 Jahren" ist, mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit und Flächenausdehnung.
Opfer und Schäden
Mindestens ein Todesopfer ist zu beklagen - eine Frau, die eine Evakuierung verweigerte. Drei Personen werden vermisst, dreizehn sind verletzt (darunter elf Feuerwehrleute). Dutzende Häuser und vierzig Fahrzeuge wurden zerstört, mit schweren Schäden in Saint-Laurent-de-la-Cabrerisse.
Überforderte Löscharbeiten
Über 2000 Feuerwehrleute, 600 Fahrzeuge und 12 Flugzeuge bekämpfen die Flammen, doch Innenminister Retailleau räumt ein, dass die Mittel nicht ausreichen. Extremwetter und ausgedörrte Vegetation beschleunigen die Ausbreitung. Frankreich hat noch keine EU-Hilfe angefordert, aber Spanien und Italien stehen bereit.
Dürre als Brandbeschleuniger
Das Département Aude hatte vor den Bränden bereits eine "Dürrekrise" ausgerufen. Bayrou vermutete den Ursprung in "Aktivitäten am Straßenrand". Die Ministerin für ökologischen Wandel bestätigte, dass extreme Trockenheit und dehydrierte Vegetation ideale Brandbedingungen schufen.
Klimawandel und Brandrisiko
Experten warnen vor häufigeren Katastrophen dieser Art. "Mildere Winter verlängern die Wachstumsperiode", erklärt Jelmer Dam vom Niederländischen Institut für öffentliche Sicherheit. "Wenn Pflanzen während langer Dürren austrocknen, werden sie zu Brennmaterial. Mehr Zündquellen führen nun zu Bränden, wobei Hochrisikozonen nordwärts in Europa expandieren."