Ahmed al-Ahmed, der syrisch-australische Ladenbesitzer, der einen Schützen während des Bondi Beach-Anschlags entwaffnete, spricht erstmals über seine Heldentaten, die unzählige Leben retteten.
Bondi-Held bricht sein Schweigen nach Terroranschlag
Ahmed al-Ahmed, der syrisch-australische Ladenbesitzer, der als Nationalheld gefeiert wird, weil er während des tödlichen Terroranschlags am Bondi Beach einen Schützen entwaffnete, hat erstmals öffentlich über seine lebensrettenden Handlungen gesprochen. In einem emotionalen Interview mit CBS News beschrieb der 44-jährige Vater von zwei Kindern, wie er einem Angreifer namens Sajid Akram ein Gewehr abnahm, obwohl er während des Blutbads vom 14. Dezember, bei dem 15 Menschen bei einer Chanukka-Feier getötet wurden, mehrmals getroffen wurde.
'Alles in Meinem Herzen Ging Darum, Leben zu Retten'
'Alles in meinem Herzen und in meinem Kopf, alles stand im Zeichen der Rettung von Menschenleben,' erzählte Ahmed CBS News. 'Emotional tue ich etwas, ich fühle etwas, eine Kraft in meinem Körper, in meinem Gehirn. Ich wollte nicht sehen, wie Menschen vor meinen Augen ermordet werden, ich wollte sein Gewehr nicht hören, ich wollte nicht sehen, wie Menschen schreien und flehen, um Hilfe rufen.'
Der Tabakwarenhändler, der gerade mit seinem Cousin Kaffee trank, als der Angriff begann, beschrieb, wie er instinktiv handelte, als er sah, wie die Schützen die Menge von etwa 1.000 Menschen am ikonischen Strand von Sydney angriffen. 'Mein Ziel war nur, ihm die Waffe abzunehmen und zu verhindern, dass er unschuldige Menschen tötet,' erklärte Ahmed. 'Ich weiß, dass ich viele Leben gerettet habe, aber ich habe Mitleid mit denen, die es nicht überlebt haben.'
Der Anschlag, der Australien Schockierte
Der Anschlag vom 14. Dezember am Bondi Beach war einer der tödlichsten terroristischen Vorfälle in Australien seit Jahrzehnten. Laut Wikipedia töteten Vater und Sohn Sajid und Naveed Akram 15 Menschen und verletzten 40 weitere während der Chanukka-Feier. Die Angreifer, die angeblich Kampftraining auf den Philippinen erhalten hatten, warfen zuerst selbstgemachte Bomben, die nicht explodierten, bevor sie das Feuer von einer erhöhten Fußgängerbrücke beim Archer Park eröffneten.
Die Polizei reagierte innerhalb weniger Minuten, wobei Sajid Akram erschossen und Naveed schwer verletzt wurde. Naveed wurde mit 59 Straftaten angeklagt, darunter Terrorismus und fünfzehn Mordanklagen. Der Anschlag wurde zu einer mit ISIS in Verbindung gebrachten Terroraktion mit antisemitischen Motiven erklärt und ist damit der zweittödlichste Schusswaffenvorfall in der modernen australischen Geschichte nach dem Massaker von Port Arthur im Jahr 1996.
Erholung und Anerkennung
Ahmed wurde während seines heldenhaften Eingreifens fünfmal getroffen und hat sich drei Operationen in einem Krankenhaus in Sydney unterzogen. Ihm stehen mindestens sechs Monate Rehabilitation für Nervenschäden in seinem linken Arm bevor. Trotz seiner Verletzungen wurde er am 28. Dezember aus dem Krankenhaus entlassen und hat überwältigende Unterstützung von der australischen Öffentlichkeit erhalten.
Der australische Premierminister Anthony Albanese besuchte Ahmed im Krankenhaus und nannte ihn 'eine Inspiration für alle Australier' und 'ein echter australischer Held, der das Beste unseres Landes repräsentiert.' Der Premierminister von New South Wales, Chris Minns, postete Fotos seines Krankenhausbesuchs in den sozialen Medien und beschrieb Ahmed als 'einen echten Helden', dessen 'unglaublicher Mut beim Entwaffnen eines Terroristen unter enormem persönlichem Risiko zweifellos unzählige Leben gerettet hat.'
David Ossip, Vorsitzender des Jüdischen Rates der Abgeordneten von New South Wales, nannte Ahmed 'einen Helden für die jüdische Gemeinschaft und ganz Australien.' Sogar König Charles erwähnte Ahmeds Mut in seiner Weihnachtsansprache, während auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump seine Handlungen lobte.
Überwältigende Unterstützung
Eine GoFundMe-Kampagne hat mehr als 2,5 Millionen australische Dollar (etwa 1,5 Millionen Euro) von mehr als 40.000 Spendern weltweit eingebracht, darunter Milliardär William Ackman. Die Kampagnenorganisatoren schrieben: 'Diese GoFundMe-Kampagne wurde ins Leben gerufen, um unsere Dankbarkeit und Unterstützung für jemanden auszudrücken, der unglaublichen Mut in dem Moment gezeigt hat, in dem es am meisten darauf ankam.'
Bei Ahmeds Tabakwarenladen am Bondi Beach haben Hunderte Menschen Zettel und Blumen hinterlassen, um ihren Dank und ihr Mitgefühl auszudrücken. In Melbourne wurde ein Wandgemälde für ihn geschaffen, und seine Familienmitglieder aus dem Ausland haben Visa erhalten, um ihm bei seiner Genesung zu helfen.
Hintergrund eines Helden
Ahmed al-Ahmed wanderte 2006 von Syrien nach Australien aus, nachdem er in der syrischen Polizei und den zentralen Sicherheitstruppen gedient hatte. Er ließ sich mit seiner Familie in Sydney nieder und eröffnete einen Tabakwarenladen am Bondi Beach, wo er Teil der lokalen Gemeinschaft wurde. Sein Vater erzählte den Medien, dass das 'Gewissen und die Seele' seines Sohnes ihn dazu veranlassten, während des Angriffs ohne Unterschied zu handeln.
Das Bondi Beach-Gebiet hat eine bedeutende jüdische Bevölkerung, wobei sich etwa 18,2 % der Einwohner des Waverley Council als jüdisch identifizieren. Der Strand ist seit der Migration nach dem Zweiten Weltkrieg ein Treffpunkt für jüdische Gemeinschaften, was ihn zu einem symbolischen Ziel für den antisemitischen Angriff machte.
Während Australien weiterhin das Trauma des Anschlags vom 14. Dezember verarbeitet, ist die Geschichte von Ahmed al-Ahmed zu einem Symbol für Mut und Einheit angesichts von Hass geworden. Seine einfache Erklärung für seine Handlungen - 'Es ist das, was meine Seele mir aufgetragen hat zu tun' - findet Widerhall in einer Nation, die damit ringt, wie sie auf gewalttätigen Extremismus reagieren soll, während sie die gewöhnlichen Bürger feiert, die unter außergewöhnlichen Umständen zu Helden werden.
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