
Internationale Polizeiaktion nimmt niederländische Geldautomaten-Sprengbande fest
In einer groß angelegten internationalen Polizeioperation haben österreichische Behörden vier Verdächtige festgenommen, die an einer Reihe ausgeklügelter Geldautomaten-Sprengungen in Österreich beteiligt waren. Drei der festgenommenen Personen sind niederländische Staatsbürger, während der vierte Deutscher ist. Dies markiert einen weiteren Fall von grenzüberschreitender organisierter Kriminalität mit niederländischen Netzwerken.
Koordinierte Festnahme in drei Ländern
Die Festnahmen folgten einer intensiven Untersuchung unter Beteiligung von Polizeikräften aus Österreich, den Niederlanden und Deutschland, koordiniert durch Europol. Der Durchbruch kam in den frühen Morgenstunden des 19. August, als ein Geldautomat in Hofkirchen im Traunkreis gesprengt wurde. Die Verdächtigen wurden gegen 3:00 Uhr morgens auf frischer Tat ertappt und später am Morgen festgenommen.
Niederländische Verdächtige identifiziert
Die niederländischen Verdächtigen sind ein 32-jähriger Mann aus 's-Hertogenbosch, ein 28-jähriger Amsterdamer und eine 25-jährige Frau aus Hoofddorp. Laut Europol bildeten diese Personen den "hochentwickelten" Kern der kriminellen Gruppe, während deutsche Komplizen logistische Unterstützung leisteten, einschließlich Fahrzeugvermietung für ihre Operationen.
Hochentwickelte kriminelle Operationen
Ermittler entdeckten, dass die Bande mit militärischer Präzision operierte. Verdächtige kamen Wochen vor geplanten Angriffen in Österreich an, um Zielerkundungen und Fluchtrouten durchzuführen. Die Gruppe verwendete gestohlene Hochleistungsfahrzeuge, darunter einen Audi RS6, der im September 2024 erstmals polizeiliche Aufmerksamkeit erregt hatte.
Beweise grenzüberschreitend beschlagnahmt
Während koordinierter Razzien beschlagnahmten die Behörden Fahrzeuge, Sprengstoff, Mobiltelefone, Scheinwaffen, Munition, über 16.000 Euro Bargeld und GPS-Tracking-Geräte. Zusätzliche Beweise wurden bei Hausdurchsuchungen in den Niederlanden und Deutschland sichergestellt, was die extensive Reichweite dieses kriminellen Netzwerks demonstriert.
Wachsender Trend grenzüberschreitender Geldautomaten-Angriffe
Dieser Fall unterstreicht ein zunehmendes Muster niederländischer krimineller Gruppen, die Geldautomaten über europäische Grenzen hinweg ins Visier nehmen. Seit 2015 hat Deutschland mehrere Wellen von Geldautomaten-Sprengungen erlebt, die häufig mit niederländischen Banden in Verbindung gebracht werden. Im Mai 2025 verhaftete die niederländische Polizei mehrere Verdächtige wegen ähnlicher Angriffe in Deutschland, während im April ein 24-jähriger niederländischer Geldautomaten-Sprenger während einer Operation in Österreich angeschossen wurde.
Die erfolgreiche internationale Zusammenarbeit demonstriert eine verbesserte Koordination zwischen europäischen Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung dieser Form organisierter Kriminalität, die nationale Grenzen überschreitet und erhebliche Sicherheitsherausforderungen auf dem gesamten Kontinent darstellt.