UN-Klimarat startet globalen Anpassungsfortschritts-Tracker

Der neue IPCC-Anpassungstracker zeigt globale Unterschiede in der Klimavorsorge: Die meisten Länder haben Strategien, aber mangeln an Umsetzungsmitteln, mit großen Lücken in Gesundheitsvorsorge und Warnsystemen.
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Neues Tool misst globale Vorbereitung auf Klimaextreme

Der Weltklimarat (IPCC) hat einen bahnbrechenden Anpassungsfortschritts-Tracker vorgestellt, der erstmals umfassend bewertet, wie sich Nationen weltweit auf zunehmend extreme Wetterereignisse vorbereiten. Die digitale Plattform bewertet Klimaresilienz-Bemühungen in 195 Ländern und deckt erhebliche Lücken zwischen Planung und Umsetzung auf.

Wichtigste Erkenntnisse

Der Tracker zeigt, dass 85% der Nationen Anpassungsstrategien haben, aber nur 35% voll finanzierte Umsetzungspläne. Industrieländer führen bei Infrastrukturresilienz, während Inselstaaten und afrikanische Länder relativ die größten Fortschritte machen. Hochwasserschutz und landwirtschaftliche Anpassung erhalten die meiste Aufmerksamkeit, während Gesundheitssysteme weltweit zurückbleiben.

Regionale Unterschiede

Europa führt bei Frühwarnsystemen (92% Abdeckung) gegenüber nur 45% in Südostasien. Länder mit aktuellen Klimafolgen passen sich schneller an als solche mit zukünftigen Risiken. "Wir sehen reaktive statt proaktive Vorbereitung", so IPCC-Wissenschaftlerin Dr. Amina Jansen.

Finanzierungslücke bleibt kritisch

Anpassungsfinanzierung deckt weniger als 20% des Bedarfs. Das jährliche 100-Milliarden-Dollar-Klimafinanzierungsversprechen bleibt unerfüllt, wobei Anpassung nur 25% der Mittel erhält. Der Tracker wird nun vierteljährlich aktualisiert, mit nächsten Ergebnissen vor COP30 in Brasilien.