Weltraumbehörden einigen sich auf einheitliches Weltraumschrott-Protokoll

Führende Raumfahrtagenturen haben verbindliche Standards für das Management von Weltraumschrott vereinbart, darunter Anforderungen an Satellitendesign, End-of-Life-Prozeduren und aktive Schrottbeseitigung. Das Protokoll adressiert wachsende Bedenken bezüglich Kollisionsrisiken in zunehmend überfüllten Erdumlaufbahnen.
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Gemeinsamer Plan zur Bewältigung von Orbitalschrott

In einem historischen Schritt für die Nachhaltigkeit im Weltraum haben sich führende Raumfahrtagenturen weltweit auf das Unified Space Debris Protocol geeinigt. Das heute angekündigte verbindliche Rahmenwerk etabliert erstmals umfassende Standards für das Management von Weltraumschrott, der Satelliten und Raumfahrtmissionen bedroht.

Die wachsende Bedrohung über uns

Weltraumschrott ist zu einem kritischen Problem geworden, da unsere Umlaufbahnen immer voller werden. Laut Daten der Europäischen Weltraumorganisation befinden sich derzeit über 40.000 trackbare Objekte größer als 10 cm im Erdorbit, neben Millionen kleinerer Fragmente. Diese reichen von außer Dienst gestellten Satelliten und verbrauchten Raketenstufen über Kollisionsfragmente bis hin zu Lacksplittern.

Schlüsselbestimmungen des neuen Protokolls

Die Vereinbarung umfasst mehrere bahnbrechende Anforderungen:

  • Design für den Wiedereintritt: Neue Satelliten müssen mit Materialien gebaut werden, die beim Wiedereintritt vollständig verglühen
  • End-of-Life-Prozeduren: Betreiber müssen genug Treibstoff reservieren, um Satelliten innerhalb von 25 Jahren nach Missionsende zu deorbitieren
  • Kollisionsvermeidungsstandards: Obligatorische Manöver bei Kollisionsrisiken über 1:10.000 Wahrscheinlichkeit
  • Schrottbeseitigungsziele: Agenturen verpflichten sich, bis 2030 mindestens fünf Hochrisikoobjekte jährlich zu entfernen
  • Datenfreigabesystem: Echtzeit-Tracking-Datenaustausch zwischen Raumfahrtnationen