
Panama setzt Verfassung teilweise außer Kraft
Die Regierung von Panama hat vorübergehend bestimmte verfassungsmäßige Rechte im Westen des Landes nach eskalierenden Protesten ausgesetzt. Die Einwohner der Provinz Bocas del Toro verlieren für die nächsten fünf Tage ihr Recht auf Versammlung und freie Bewegung. Die Entscheidung folgt auf gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei sowie weitverbreitete Plünderungen in der Provinzhauptstadt Changuinola.
Ursachen der Unruhen
Die Proteste begannen im März 2025, nachdem die Regierung Rentenreformen umgesetzt hatte, die insbesondere von Gewerkschaften der Bananenplantagenarbeiter in Bocas del Toro heftig bekämpft wurden. Die Demonstrationen sind zunehmend gewalttätig geworden, mit Straßenblockaden und Zusammenstößen mit der Polizei.
Reaktion der Regierung
Als Reaktion auf das Chaos hatte die Regierung Ende Mai den Notstand ausgerufen und jetzt auch die Verfassung teilweise außer Kraft gesetzt. Ein Minister beschuldigte "radikale Gruppen" der Gewaltanheizung und rechtfertigte die Maßnahmen als notwendig, um "die Provinz zu retten und die Ordnung wiederherzustellen".
Auswirkungen auf die Region
Die Unruhen haben das tägliche Leben in Bocas del Toro gestört, mit Angriffen auf Unternehmen, darunter eine örtliche Chiquita-Bananenanlage und den regionalen Flughafen. Die Regierung hat zusätzliche Sicherheitskräfte in das Gebiet entsandt, aber die Spannungen bleiben hoch.