Rumänien klagt rechtsextremen Politiker Călin Georgescu wegen Putschversuchs nach mutmaßlicher russischer Einmischung bei Wahlen 2024 an. Waffen gefunden, 18 Verdächtige inhaftiert.

Rechtsextremer Politiker mit schweren Vorwürfen konfrontiert
Rumänische Staatsanwälte haben den ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Călin Georgescu formell wegen Versuchs des gewaltsamen Sturzes der Regierung angeklagt. Der rechtsextreme Politiker, der überraschend die erste Runde der Präsidentschaftswahlen 2024 gewann, bevor diese annulliert wurden, soll während Protesten gegen seine Wahlausschluss massengewalt anzetteln wollten.
Vorwürfe russischer Einmischung
Der Fall enthüllt tiefere Bedenken über ausländische Einmischung in die rumänische Politik. Laut Generalstaatsanwalt Florenta, "setzte Russland künstliche Intelligenz und Internet-Trolle ein, um Unruhen in Rumänien durch eine ausgeklügelte Desinformationskampagne zur Unterstützung von Georgescu zu schüren". Die Operation zielte speziell auf unzufriedene Gruppen innerhalb der rumänischen Gesellschaft ab und schuf Online-Echokammern, in denen sich unbegründete Behauptungen schnell verbreiteten.
Waffen und Beweise
Die Behörden fingen eine Gruppe bewaffneter Männer ab, die in der Nacht vor geplanten Protesten nach Bukarest unterwegs waren. In ihren Fahrzeugen wurden Äxte, Messer, Sprengstoff und Pfefferspray gefunden. Die Staatsanwälte behaupten, dies sei eine Milizgruppe gewesen, die vom wohlhabenden Georgescu-Unterstützer Horatiu Potra organisiert wurde, der seitdem nach Russland geflohen ist und in Abwesenheit angeklagt wird.
Politischer Kontext
Georgescus überraschender Wahlerfolg im November 2024, bei dem er 23% der Stimmen erhielt, wurde von Vorwürfen russisch unterstützter Social-Media-Manipulation gefolgt. Das Verfassungsgericht annullierte daraufhin die Wahlergebnisse und setzte Neuwahlen für 2025 an, von denen Georgescu ausgeschlossen wurde.
Präsident Nicușor Dan, der im Mai 2025 gewählt wurde, beschrieb die Untersuchung als "konsistenten Beweis systematischer russischer Desinformationsoperationen in Rumänien und ihres erheblichen Einflusses auf die Präsidentschaftswahlen des letzten Jahres". Er betonte, dies stelle "eine Frage der nationalen Sicherheit" dar und forderte weitere Medienuntersuchungen der öffentlich gemachten Beweise.
Achtzehn Verdächtige sind bereits in Haft, während Potra und zwei andere weiterhin flüchtig sind. Georgescu, der bereits wegen früherer Anklagen unter verschärfter Aufsicht steht, hat eine Beteiligung an Desinformationskampagnen bestritten und hat noch nicht auf die neuen Vorwürfe reagiert.