Britisches Botschafter wegen Epstein-Emails entlassen

Britischer PM Starmer entlässt Botschafter Mandelson in Washington wegen E-Mails an Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, was Krise vor Trumps Staatsbesuch auslöst.

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Diplomatische Krise nach Entlassung des britischen Botschafters in Washington

Der britische Premierminister Keir Starmer hat Botschafter Peter Mandelson in Washington entlassen, nachdem Enthüllungen über dessen Kommunikation mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein bekannt wurden. Die Entscheidung, gemeinsam mit Außenministerin Cooper getroffen, folgt auf die Veröffentlichung von E-Mails, die Mandelsons Unterstützung für Epstein nach dessen Verurteilung zeigen.

Vernichtende E-Mail-Beweise

Der Skandal brach aus, als die Tabloid-Zeitung The Sun E-Mails aus dem Jahr 2008 veröffentlichte, in denen Mandelson Epstein aufforderte, für eine "vorzeitige Entlassung zu kämpfen". Epstein verbüßte zu dieser Zeit eine 18-monatige Haftstrafe wegen Anstiftung zu bezahltem Sex mit einer Minderjährigen. Die E-Mails zeigen eine viel intimere Beziehung als während Mandelsons Überprüfungsprozess bekannt war.

"Die Überprüfung von Mandelson wurde in der üblichen gründlichen Weise durchgeführt," sagte ein Vertreter des Außenministeriums der BBC, obwohl die Regierung zugab, dass die E-Mails "eine erheblich intimere Beziehung zeigten als zum Zeitpunkt seiner Ernennung bekannt war".

Langjährige Epstein-Verbindungen

Mandelsons Verbindungen zu Epstein waren bereits öffentlich bekannt - der Labour-Politiker erschien in Epsteins berüchtigtem "Freundebuch", wo er den Finanzier seinen "besten Freund" nannte. Das Timing ist äußerst ungünstig, kurz vor dem geplanten Staatsbesuch von Ex-Präsident Donald Trump, der ebenfalls in Epsteins Aufzeichnungen erscheint.

Korrespondentin Fleur Launspach: "Lord Peter Mandelson wurde nicht umsonst der 'Prince of Darkness' genannt: ein Meister des diplomatischen Spiels, der hinter den Kulissen Deals mit mächtigen Figuren schließen konnte."

Politische Auswirkungen und Timing

Die Entlassung schafft sofortige diplomatische Komplikationen. Die britische Regierung muss nun dringend einen neuen Botschafter vor Trumps Staatsbesuch nächste Woche finden, bei dem der Botschafter normalerweise eine Schlüsselrolle spielt. Der Skandal wirft auch Fragen über Starmers Urteilsvermögen bei Mandelsons Ernennung auf.

Mandelson, ein wichtiger Architekt von New Labour unter Tony Blair, hatte bereits diese Woche Bedauern über seine Verbindung zu Epstein geäußert und befürchtet, dass weitere "peinliche" Details ans Licht kommen würden. Seine Entlassung markiert das dritte Mal, dass er aufgrund eines Skandals aus hohen Ämtern ausscheiden muss.

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