
Umstrittene Ernennung beim US-Statistikamt
Präsident Donald Trump hat E.J. Antoni zum neuen Leiter des Bureau of Labor Statistics (BLS) ernannt, als Nachfolger von Erika McEntarfer, die nach ungünstigen Arbeitsmarktzahlen entlassen wurde. Antoni, zuvor Chefökonom der konservativen Denkfabrik Heritage Foundation, bezeichnete offizielle Wirtschaftsdaten wiederholt als "falschen Unsinn" und "Zufallszahlengenerator".
Hintergrund der Ernennung
Das BLS erhebt entscheidende US-Wirtschaftsdaten wie Arbeitslosenquoten, Inflationszahlen und Lohnstatistiken. Der plötzliche Führungswechsel bei der historisch unabhängigen Behörde weckt Bedenken über politische Einmischung. Trump verkündete Antonis Ernennung via Social Media: "Unsere Wirtschaft boomt und E.J. wird für ehrliche, genaue Zahlen sorgen."
Verbindung zu Projekt 2025
Antonis früherer Arbeitgeber, Heritage Foundation, entwickelte "Projekt 2025" - einen Plan zur Umsetzung konservativer Politik. Diese Initiative half, Wahlversprechen in Trumps ersten Amtsmonaten in Exekutivanordnungen umzuwandeln. Finanzanalysten fragen sich, ob Antonis politischer Hintergrund die Datenintegrität gefährden könnte.
Marktreaktionen und methodische Bedenken
Rabobank-Ökonomen warnen vor einem "Marsch in den Staatskapitalismus" mit Statistiken, während das Wall Street Journal zunehmende Politisierung feststellt. Das BLS erfasst Preise manuell in etwa 300.000 Geschäften, doch Budgetkürzungen verursachten Datenlücken. J.P. Morgans Chefökonom warnte vor Führungskräften, die nach Loyalität statt Expertise ernannt werden.
Weitreichende Folgen
Auch die Federal Reserve steht unter Trumps Druck, der Vorsitzenden Jerome Powell öffentlich für unveränderte Zinssätze kritisierte. Während Antoni auf Senatsbestätigung wartet, beobachten Finanzmärkte genau, ob künftige Wirtschaftsberichte ihre Glaubwürdigkeit bewahren. Die heutigen Inflationszahlen sind die letzte Veröffentlichung nach bisheriger Methodik.