Japan setzt Militär gegen Rekordzahl von Bärenangriffen ein

Japan setzt das Militär gegen eine Rekordzahl von Bärenangriffen mit 12 Todesfällen ein. Die Operation konzentriert sich auf nördliche Präfekturen, wo Bärenbeobachtungen aufgrund von Populationswachstum und Nahrungsmittelknappheit versechsfacht haben.

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Militärische Intervention in Nordjapan nach Rekordzahl von Bärenangriffen

Die japanische Regierung hat die beispiellose Entscheidung getroffen, Militärtruppen gegen eine Welle von Bärenangriffen einzusetzen, die im ganzen Land eine Rekordzahl von Opfern gefordert hat. Die Selbstverteidigungsstreitkräfte wurden in die nördlichen Präfekturen Akita und Iwate entsandt, wo Begegnungen mit Bären alarmierende Ausmaße erreicht haben.

Rekordzahl von Opfern und wachsende Bedrohung

Laut dem japanischen Umweltministerium hat das Land seit April 2025 mehr als 100 Bärenangriffe registriert, die zu zwölf Todesfällen führten - die höchste jemals gemessene Zahl. Zwei Drittel dieser Todesfälle ereigneten sich in der Präfektur Akita und dem benachbarten Iwate, wo die Bärenpopulation in den letzten Jahren explosionsartig gewachsen ist.

'Ich dachte immer, dass Bären weglaufen, wenn sie Geräusche hören, aber jetzt kommen sie wirklich auf einen zu. Es sind wirklich furchterregende Tiere,' sagte der Leiter des Bärenbekämpfungsdienstes in Kazuno, der über die Ankunft des Militärs erleichtert ist.

Operative Details und militärische Strategie

Die Militäroperation begann in Kazuno, einer Bergstadt mit 30.000 Einwohnern, wo Bärenbeobachtungen dramatisch zugenommen haben. Militärangehörige platzieren in der gesamten Region Stahlfallen, um die Tiere zu fangen. Einmal gefangen, werden die Bären von angeheuerten Jägern im Rahmen von Populationskontrollmaßnahmen eingeschläfert.

Die Operation wird auf die Städte Odate und Kitaakita ausgeweitet und ist bis Ende November 2025 geplant. Dies markiert eine signifikante Eskalation in Japans Ansatz zum Wildtiermanagement, bei dem das Militär normalerweise für nationale Verteidigung statt für Tierbekämpfung reserviert ist.

Ursachen der Krise

Experten weisen auf mehrere Faktoren hin, die die Zunahme von Konflikten zwischen Bären und Menschen verursachen. 'Die wachsende Zahl von Bärenangriffen ist auf einen Anstieg der Bärenpopulation in Kombination mit Nahrungsmittelknappheit in den Wäldern zurückzuführen,' erklärte Japan-Korrespondent Anoma van der Veere. 'Aber auch die Überalterung und Entvölkerung des ländlichen Raums liegen dem Problem zugrunde.'

Laut Wikipedia ist die Population des Japanischen Schwarzbären erheblich gewachsen, mit aktuellen Schätzungen von 44.000 Individuen im Vergleich zu nur 15.000 im Jahr 2012. Inzwischen haben verlassene landwirtschaftliche Flächen und Obstgärten ideale Bedingungen für Bären geschaffen, um sich menschlichen Siedlungen zu nähern.

Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen

Die Krise geht über Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit hinaus. Die Präfektur Akita, bekannt für ihre Naturschönheit und traditionelle japanische Kultur, erlebt wirtschaftliche Auswirkungen durch die Bärenangriffe. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass mehr als die Hälfte der erwarteten inländischen Touristen die Region meidet, was ein Schlag für lokale Wirtschaften ist, die bereits mit Bevölkerungsrückgang kämpfen.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Japan Militärtruppen für das Wildtiermanagement einsetzt. Vor etwa zehn Jahren halfen die Selbstverteidigungsstreitkräfte bei der Jagd auf Wildhirsche mit Luftüberwachung, und in den 1960er Jahren schossen sie Seelöwen ab, um die Fischerei zu schützen.

Die aktuelle Operation stellt eine dramatische Reaktion auf das dar, was Behörden als beispiellose Wildtierkrise beschreiben, und unterstreicht die komplexen Herausforderungen der Mensch-Tier-Koexistenz im sich wandelnden ländlichen Raum Japans.

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