
Militär bestätigt Todesopfer in humanitären Zonen
Die israelische Armee (IDF) hat offiziell palästinensische zivile Opfer durch militärisches Feuer in der Nähe von Hilfsverteilungspunkten in Gaza eingeräumt. Dieses Eingeständnis folgt mehreren Berichten israelischer Medien, darunter The Times of Israel, über Vorfälle, bei denen Soldaten in der Nähe humanitärer Korridore das Feuer eröffneten.
Kontext der Schießereien
Militärischen Aussagen zufolge griffen Soldaten nur bei wahrgenommenen Bedrohungen ein, insbesondere wenn Menschenmengen außerhalb festgelegter Routen oder Öffnungszeiten in Verteilzonen eindrangen. Diese Zentren werden ausschließlich von der Global Humanitarian Foundation (GHF) betrieben, der einzigen von Israel seit Ende Mai 2025 zugelassenen Hilfsorganisation im größten Teil Gazas.
Widersprüchliche Opferberichte
Hamas-Behörden melden mindestens 549 getötete Palästinenser bei Zugangsversuchen zu Hilfspunkten, während UN-Stellen von „über 400“ Todesfällen berichten. Die IDF nennt drei „tragische Vorfälle“ ohne konkrete Zahlen und behauptet, Schüsse sollten palästinensischen Zugang zu Sperrzonen verhindern.
Verantwortung und Reformen
Israel räumt ein, dass die Todesfälle „nicht hätten passieren dürfen“ und bestreitet vorsätzliche Zielrichtung auf Zivilisten. Die Armee kündigte Infrastrukturverbesserungen und Kommunikationsprotokolle an Hilfspunkten sowie laufende Untersuchungen an.
Widersprüchliche Zeugenaussagen
Diese Anerkennung steht im scharfen Kontrast zu Haaretz-Berichten, wonach Soldaten Schießbefehle auf unbewaffnete Palästinenser erhielten. Ein Reservist beschrieb ein Umfeld, in dem „menschliches Leben nichts bedeutet“, was offiziellen Dementis von Minister Gallant und Premier Netanyahu widerspricht.
Humanitärer Krisenkontext
Die begrenzten GHF-Operationen begannen nach monatelanger israelischer Blockade, die teilweise unter internationalem Druck gelockert wurde. Hilfsorganisationen warnen, dass GHF-Kapazitäten nur einen Bruchteil des Gaza-Bedarfs decken, mit katastrophalen UN-beschriebenen Bedingungen einschließlich drohender Hungersnot und zusammengebrochener Gesundheitsversorgung für 2,3 Millionen Bewohner.