
Eskalation in Südsyrien
In der syrischen Stadt Sweida sind neue Kämpfe zwischen drusischen Milizen und Regierungstruppen ausgebrochen. Die Stadt und umliegende Dörfer stehen unter Artillerie- und Mörserbeschuss, wobei die syrische Armee als Quelle identifiziert wurde.
Waffenruhe-Verletzung
Das syrische Verteidigungsministerium macht "Banditengruppen" für die erneute Gewalt verantwortlich, die eine zuvor bestätigte Waffenruhe gebrochen hätten. Dies folgt auf Kämpfe am Sonntag zwischen der drusischen Minderheit und sunnitischen Beduinen, die nach Angaben des Syrischen Observatoriums für Menschenrechte (SOHR) über 200 Tote forderten. Mindestens 21 Drusen wurden hingerichtet.
Regierungseinsatz und Widerstand
Am Montag entsandte die syrische Regierung Truppen nach Sweida nach einer Vereinbarung über die Entwaffnung der Milizen. Dies ist der erste Militäreinsatz seit dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember und der Bildung einer neuen Regierung mit Verbindungen zu al-Qaida-nahen Gruppen.
Humanitäre Krise
Ein einflussreicher drusischer Geistlicher beschuldigt Regierungstruppen der Zivilistenbeschüsse und rief zum Widerstand auf. Reuters-Journalisten und Anwohner berichten von Plünderungen, Brandstiftungen und Eigentumsdiebstahl durch Soldaten. Korrespondentin Daisy Mohr meldet schwere Engpässe bei Wasser, Strom und Medikamenten, mit überlasteten Krankenhäusern und ausgefallenen Kommunikationsnetzen.
Internationale Beteiligung
Israel flog gestern Drohnenangriffe auf syrische Stellungen bei Sweida zur Unterstützung drusischer Milizen. Die USA haben Israel angeblich zum Stopp der Operationen aufgefordert. Der israelische Verteidigungsminister kündigte jedoch weitere Angriffe bis zum syrischen Rückzug an.