
Fähre sinkt vor Balis Küste
Ein Fährunglück vor der indonesischen Insel Bali hat vier Todesopfer und 32 vermisste Passagiere gefordert. Nach Angaben der indonesischen Nationalen Such- und Rettungsbehörde wurden bisher 29 Menschen gerettet.
Ablauf der Tragödie
Das Schiff sank etwa 30 Minuten nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Ketapang in Ost-Java. Die Fähre war mit 65 Passagieren und 22 Fahrzeugen an Bord auf dem Weg zum Hafen Gilimanuk, als sie in unruhigen Gewässern in Schwierigkeiten geriet.
Laufende Rettungsaktionen
Neun Rettungsboote durchsuchen derzeit das Gebiet trotz schwieriger Seebedingungen. Überlebende berichten, dass das Sinken schnell geschah, was kaum Zeit zur Evakuierung ließ. "Es ging so schnell - im einen Moment fuhren wir, im nächsten waren wir im Wasser", schilderte ein geretteter Passagier.
Sicherheitsprobleme bei indonesischen Fähren
Dieser Vorfall unterstreicht anhaltende Bedenken hinsichtlich der Transportsicherheit in Indonesien, einem Inselstaat mit über 17.000 Inseln, wo Fähren lebenswichtige Verbindungen zwischen Gemeinschaften darstellen.
Wiederkehrende Sicherheitsmängel
Fährunglücke sind in Indonesien aufgrund mehrerer Faktoren häufig:
- Überladung über Kapazitätsgrenzen
- Unzureichende Sicherheitsausrüstung an Bord
- Mangelhafte Durchsetzung von Schifffahrtsvorschriften
- Herausfordernde Wetter- und Seebedingungen
Historischer Kontext
Diese Tragödie folgt ähnlichen Vorfällen, darunter das Sinken der MV Sinar Bangun 2018 im Tobasee mit 164 Toten und ein Unfall im Januar 2025 bei Nusa Penida, bei dem ein niederländischer Tourist überlebte, aber ein anderer Passagier ums Leben kam. Untersuchungen früherer Katastrophen identifizierten konsequent Überladung und unsachgemäße Ladungsverteilung als Hauptursachen.
Indonesische Behörden haben wiederholt Verbesserungen der maritimen Sicherheitsstandards versprochen, doch die Durchsetzung bleibt im riesigen Archipel ungleichmäßig. Die Suche nach Vermissten dauert an, während Familien auf Nachrichten über ihre Angehörigen warten.