
Kritischer Moment in Friedensverhandlungen
Hamas hat offiziell einen neuen Waffenstillstandsvorschlag für Gaza akzeptiert, der von Katar und Ägypten vermittelt wurde. Dies markiert einen möglichen Wendepunkt im anhaltenden Konflikt. Der Vorschlag umfasst eine 60-tägige Waffenruhe, während der sich israelische Truppen teilweise zurückziehen, um großangelegte humanitäre Hilfe zuzulassen.
Schlüsselelemente der Vereinbarung
Der umfassende Plan beinhaltet die Freilassung von 10 israelischen Geiseln—die Hälfte derer, von denen angenommen wird, dass sie noch am Leben sind—im Austausch gegen 150 palästinensische Gefangene. Zusätzlich würden die Überreste verstorbener Geiseln übergeben werden. Eine zweite Phase würde die Freilassung aller verbleibenden Gefangenen sehen.
Internationale Vermittlungsbemühungen
Der katarische Premierminister Sheikh Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani traf sich mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi in Kairo, um die Vermittlungsbemühungen zu koordinieren. Beide Führer betonten ihre Ablehnung der Wiederbesetzung Gazas und der Vertreibung von Palästinensern und unterstreichen die Dringlichkeit einer umfassenden Vereinbarung.
Humanitäre Krise vertieft sich
Die Ankündigung kommt angesichts eskalierender humanitärer Bedenken. Amnesty International beschuldigt Israel, eine "vorsätzliche Verhungerungspolitik" in Gaza umzusetzen, wo seit Oktober 2023 über 62.000 Palästinenser getötet wurden. UN-Organisationen warnen vor Hungersnotbedingungen, die mehr als zwei Millionen Einwohner betreffen.
Militärische Vorbereitungen gehen weiter
Trotz der diplomatischen Entwicklungen setzt Israel die Vorbereitungen für eine große Militäroffensive auf Gaza-Stadt fort. Premierminister Benjamin Netanyahu erklärte, Hamas stehe "unter atomarem Druck" und militärische Missionen stünden kurz vor dem Abschluss. Verteidigungsminister Israel Katz deutete an, dass Hamas' Verhandlungsbereitschaft aus der Angst vor der bevorstehenden Operation resultiere.
Politische Spaltungen in Israel
Die israelische Reaktion bleibt aufgrund interner politischer Spaltungen ungewiss. Die ultrarechten Minister Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir lehnen jeden Waffenstillstand entschieden ab, während Netanyahu unter dem Druck massiver Proteste steht, die die Freilassung von Geiseln fordern. Geschätzte 400.000 Demonstranten gingen am Wochenende in Tel Aviv und Jerusalem auf die Straße.
Internationale Reaktionen
US-Präsident Donald Trump hat seine Unterstützung für fortgesetzte Militäroperationen bekundet und auf Truth Social erklärt, dass Geiselrückgaben nur durch die Zerstörung von Hamas möglich seien. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der UN, fordert weiterhin sofortigen humanitären Zugang und ein Ende der Blockade.
Friedensaussichten
Während die Annahme durch Hamas eine bedeutende Entwicklung darstellt, sind frühere Verhandlungsversuche aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die Dauer von Waffenruhen und Gefangenenaustauschen gescheitert. Der aktuelle Vorschlag ähnelt stark früheren Plänen, die Israel weitgehend akzeptiert hatte, was trotz der komplexen politischen Landschaft Hoffnung auf einen Durchbruch macht.