Kanada und Malta folgen Frankreich und UK bei Palästina-Anerkennung

Kanada und Malta erkennen den palästinensischen Staat im September an, nach Frankreich und Großbritannien. Kanada stellt Bedingungen zu Reformen der Palästinensischen Autonomiebehörde und Wahlen ohne Hamas. Israel verurteilt die Entscheidung, Trump warnt vor Handelsfolgen.
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Wandel in Westlicher Palästina-Politik

Kanada und Malta werden im September den palästinensischen Staat offiziell anerkennen, nachdem Frankreich und Großbritannien diesen Schritt bereits angekündigt haben. Kanadas Premierminister Carney verkündete die Entscheidung nach einer Kabinettssitzung in Ottawa. Dies markiert eine Abkehr von Kanadas langjähriger Position, dass Anerkennung erst nach israelisch-palästinensischen Friedensverhandlungen folgen sollte.

Bedingungen und Kontext

Carney betonte, Kanadas Anerkennung setze Reformen der Palästinensischen Autonomiebehörde und Wahlen bis 2026 ohne Hamas-Beteiligung voraus. Er nannte die humanitäre Katastrophe in Gaza, beschleunigten israelischen Siedlungsbau und Annexionsforderungen in der Knesset als Handlungsgründe. "Die Perspektive eines palästinensischen Staates verschwindet buchstäblich vor unseren Augen," so Carney.

Internationale Reaktionen

Ex-Präsident Trump warnte auf Truth Social vor Handelsfolgen für Kanada. Israels Außenministerium verurteilte den Schritt als "Belohnung für Hamas". Malta kündigte seine Anerkennung während eines UN-Gipfels zur Zwei-Staaten-Lösung an. Ministerpräsident Abela bezeichnete dies als Beitrag zum Nahost-Frieden.

Diplomatische Dynamik

Die Ankündigungen folgen einem gemeinsamen Brief von 15 westlichen Außenministern für palästinensische Anerkennung. Während 147 von 193 UN-Mitgliedern Palästina bereits anerkennen, halten Großmächte wie die USA und Deutschland weiterhin dagegen. Diese Entwicklungen zeigen wachsende westliche Ungeduld mit dem festgefahrenen Friedensprozess.

Sophie Turner
Sophie Turner

Sophie Turner ist eine angesehene politische Analystin für ein führendes britisches Nachrichtenmagazin. Ihre aufschlussreichen Kommentare zu britischen und globalen Angelegenheiten haben sie als vertrauenswürdige Stimme im politischen Journalismus etabliert.

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