
Ukraine ruft zu Gipfel mit Russland auf
Präsident Selenskyj hat formell direkte Verhandlungen mit der russischen Führung für nächste Woche vorgeschlagen. In einer Videoadresse betonte er, dass die Ukraine zu Gesprächen bereit stehe, aber Führungstreffen für bedeutsame Ergebnisse notwendig seien.
Frühere Verhandlungsversuche
Diese Initiative folgt auf gescheiterte Gespräche in Istanbul Anfang des Jahres, an denen Präsident Putin trotz ursprünglicher Zusagen nicht teilnahm. Während diese Verhandlungen im Mai zu einem großen Gefangenenaustausch führten, brachten sie keine diplomatischen Durchbrüche. Russland setzte zuvor niederrangige Funktionäre statt hochrangiger Entscheidungsträger ein.
Wichtige ukrainische Forderungen
Selenskyjs Bedingungen umfassen:
- Unmittelbare Waffenruhe
- Beschleunigter Gefangenenaustausch
- Rückführung nach Russland deportierter Kinder
Der Internationale Strafgerichtshof hat Putin wegen systematischer Kindesdeportationen angeklagt - ein Kriegsverbrechen, das Russland bestreitet.
Eskalierende Konfliktdynamik
Die letzten Monate sahen verstärkte russische Angriffe, mit UN-Berichten, die fast 1000 zivile Todesopfer zwischen Dezember 2024 und Juni 2025 bestätigen. Drohnen- und Raketenangriffe verursachen die meisten Opfer, während russische Truppen schrittweise Geländegewinne erzielen ohne große Durchbrüche.
Internationaler Druck wächst
US-Präsident Trump stellte ein 50-Tage-Ultimatum mit der Androhung "massiver Zölle" gegen Russland ohne Verhandlungsfortschritt. Dies markiert eine deutliche Abkehr von Trumps früherer pro-Putin-Haltung. Der Kreml bekräftigt öffentlich sein Interesse an Verhandlungen, fordert jedoch, dass die Ukraine:
- Mehr Territorium abtritt als derzeit besetzt
- Ihre Verteidigungskräfte effektiv demilitarisiert
Historischer Kontext
Der russisch-ukrainische Krieg begann mit der Annexion der Krim 2014 und eskalierte im Februar 2022 zur Großinvasion. Der Konflikt verursachte Europas größte Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg und forderte über 500.000 militärische Opfer laut aktuellen Geheimdienstschätzungen. Frühere Verhandlungsrahmen wie Minsk II scheiterten an Umsetzungsstreitigkeiten.