Fabergés Winterei von 1913 wurde für 26 Millionen Euro bei Christie's in London versteigert, ein neuer Rekord für russische Kunst. Das kaiserliche Meisterwerk besteht aus Bergkristall und ist mit 4.500 Diamanten besetzt.
Historisches Fabergé-Ei bricht Auktionsrekorde in London
Ein Meisterwerk russischer kaiserlicher Handwerkskunst, das Fabergé-Winterei von 1913, wurde für eine atemberaubende Summe von 26 Millionen Euro (22,9 Millionen Pfund) bei Christie's in London versteigert. Damit wurde ein neuer Weltrekord für russische Kunstwerke aufgestellt. Der Verkauf am 2. Dezember 2025 stellt den höchsten jemals bei einer Auktion für ein Fabergé-Ei gezahlten Preis dar und übertrifft damit den vorherigen Rekord des Rothschild-Eies (8,9 Millionen Pfund).
Das kaiserliche Meisterwerk
In Auftrag gegeben von Zar Nikolaus II. als Ostergeschenk für seine Mutter, die Kaiserinwitwe Maria Fjodorowna, gilt das Winterei als eines der technisch und künstlerisch einfallsreichsten der 50 kaiserlichen Ostereier, die vom Haus Fabergé hergestellt wurden. Entworfen von der 25-jährigen Juwelierin Alma Pihl, besitzt das Ei eine Bergkristallschale, die so ausgearbeitet ist, dass sie wie mit Reif bedecktes Eis aussieht, verziert mit 4.500 rosettengeschliffenen Diamanten in zarten Schneeflockenmustern.
Im Inneren des Eies liegt die "Überraschung" – ein Miniatur-Körbchen aus Platin, gefüllt mit Buschwindröschen aus weißem Quarz, Nephrit und Granaten. Das vollständige Kunstwerk ist 102 mm hoch und stellt einen Bruch mit den traditionellen Fabergé-Designs dar, indem es direkte Inspiration aus der Natur schöpft. 'Dies ist vielleicht das beste aller kaiserlichen Ostereier,' sagte ein anonymer Spezialist von Christie's.
Eine bewegte Geschichte
Das Winterei hat eine dramatische Geschichte, die Russlands turbulentes 20. Jahrhundert widerspiegelt. Hergestellt 1913, nur vier Jahre vor der Russischen Revolution, kostete es ursprünglich 24.700 Rubel – was es zum teuersten Osterei machte, das Fabergé je produzierte. Nach der Revolution beschlagnahmten die Bolschewiki das Ei zusammen mit anderen kaiserlichen Schätzen und verkauften es ins Ausland, um Geld für den neuen Sowjetstaat zu sammeln.
Das Ei wechselte mehrmals den Besitzer und stellte bei jedem Verkauf Auktionsrekorde auf. Es wurde zunächst 1994 für 5,6 Millionen Dollar verkauft, dann 2002 für 9,6 Millionen Dollar, als es vom katarischen Prinzen Saud bin Muhammed Al Thani gekauft wurde. Dieser letzte Verkauf markiert das erste Erscheinen eines Kaiserlichen Eies bei einer Auktion seit über 23 Jahren, was die zunehmende Seltenheit dieser Meisterwerke widerspiegelt.
Bedeutung für den Markt und Käuferspekulationen
Der rekordbrechende Verkauf erfolgt vor dem Hintergrund eines erneuten Interesses an Fabergé-Werken und russischer kaiserlicher Kunst. Nur sieben der ursprünglich 50 Kaiserlichen Eier befinden sich heute noch in Privatbesitz, was diese Auktion besonders bedeutsam macht. Der astronomische Preis spiegelt sowohl die historische Bedeutung als auch das außergewöhnliche Handwerk dieses ikonischen Werkes wider.
Obwohl Christie's die Identität des Käufers nicht preisgegeben hat, deuten Spekulationen in Kunstkreisen darauf hin, dass der russische Tech-Investor Sergei Mosunov der Käufer sein könnte, nachdem er kürzlich die Marke Fabergé für 50 Millionen Dollar erworben hat. 'Dieser Verkauf zeigt die anhaltende Anziehungskraft dieser Objekte sowohl als historische Artefakte als auch als Investitionsstücke,' bemerkte die Kunstmarktanalystin Elena Petrova.
Das Design des Wintereis war für seine Zeit revolutionär. Im Gegensatz zu früheren Fabergé-Eiern, die Emaille und Edelmetalle enthielten, nutzte Pihls Kreation Bergkristall und Diamanten, um einen durchscheinenden, reifartigen Effekt zu erzeugen. Die Buschwindröschen im Inneren symbolisieren den Frühling, der aus dem Winter hervorgeht – eine ergreifende Metapher, wenn man bedenkt, dass das Ei in den letzten Jahren der Romanow-Dynastie geschaffen wurde.
Für weitere Informationen über Fabergé-Eier besuchen Sie Wikipedia.
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