
KI-Ersatzpläne von TikTok lösen historischen Streik aus
TikTok plant, rund 150 Content-Moderatoren in Berlin durch Künstliche Intelligenz und externe Dienstleister zu ersetzen. Dieser beispiellose Schritt löste den ersten Streik von Social-Media-Mitarbeitern in Deutschland aus, organisiert von ver.di.
Kritische Arbeitsplätze gefährdet
Betroffene Mitarbeiter aus TikToks Trust-and-Safety-Abteilung filtern schädliche Inhalte wie Kinderausbeutung und Gewaltvideos. Ihre Arbeit gewährleistet die Einhaltung des EU Digital Services Act. Viele riskieren nicht nur Arbeitsplatzverlust, sondern auch Aufenthaltsstatus als Nicht-Deutsche.
Streikaktionen und Rechtsstreit
Nach Verhandlungsverweigerung durch TikTok streikten Beschäftigte am 23. Juli 2025. Das Unternehmen leitete Entlassungsverfahren ein, woraufhin weitere Streiks folgten. ver.di fordert Abfindungen in Höhe von drei Jahresgehältern.
Grenzen der KI bei Moderation
Moderatoren betonen kontextuelle Schwächen der KI, darunter fälschlich als "Hassrede" markierte LGBTQ+-Inhalte. Menschliche Urteilsfähigkeit bleibt für differenzierte Entscheidungen unersetzlich.
Globale Auswirkungen
Dieser Konflikt spiegelt weltweite Plattformarbeitstrends wider. Im April 2025 gründeten Content-Moderatoren in Nairobi ein globales Gewerkschaftsbündnis für internationale Standards.