Dramatische Wendung im Belgischen Kindstötungsprozess
Ein aufsehenerregender Baby-Mord-Prozess in Belgien hat eine außergewöhnliche Wendung genommen, nachdem die 31-jährige Angeklagte unerwartet im Gefängnis entbunden hat. Der Fall gegen Nora R., die beschuldigt wird, 2018 ihren neugeborenen Sohn getötet zu haben, könnte sich nun verzögern.
Unerwartete Gefängnisgeburt
Laut Gefängnismitarbeitern in Hasselt, Belgisch-Limburg, bat Nora R. in der Nacht um medizinische Hilfe aus ihrer Zelle. "Der Arzt, der sie untersuchte, stellte sofort fest, dass sie schwanger war und Wehen hatte," sagte ein Gefängnissprecher belgischen Medien. "Der Arzt entschied, sie ins Krankenhaus zu bringen, wo sie kurz darauf entband."
Das Neugeborene soll bei guter Gesundheit sein, aber das Jugendamt muss nun über die Unterbringung entscheiden. Die Behörden bestätigten, dass das Kind nicht im Gefängnis gezeugt wurde, da die Angeklagte von November 2024 bis Mai 2025 aus persönlichen Gründen vorübergehend Hafturlaub hatte.
Geheime Schwangerschaft
Bemerkenswerterweise wusste niemand—möglicherweise nicht einmal die Angeklagte selbst—von der Schwangerschaft. Der Prozess hatte zuvor ergeben, dass Nora R. bereits zwei frühere Schwangerschaften erfolgreich verborgen hatte. "Nicht dass ich die Tatsachen leugne. Ich habe getan, was ich getan habe," erklärte die Angeklagte vor dem Schwurgericht in Tongeren bezüglich des Vorfalls von 2018.
Details des Ursprünglichen Falls
Der Prozess, der am Freitag begann, dreht sich um die Anschuldigung, dass Nora R. im Februar 2018 ihren neugeborenen Sohn im Badezimmer ihres Hauses in Lanklaar, nahe der niederländischen Grenze, erstickt habe. Ihre Beziehung zum Vater des Babys war ein halbes Jahr zuvor zu Ende gegangen. Die Staatsanwaltschaft behauptet, sie habe die Leiche des Säuglings in einem Koffer bei ihren Eltern versteckt, wo sie einen Monat später während Renovierungsarbeiten entdeckt wurde.
Die Angeklagte hat zwei weitere Kinder, die jetzt 11 und 13 Jahre alt sind. Ihre Anwälte hatten erfolglos beantragt, den Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu führen, um sie vor Medienaufmerksamkeit zu schützen.
Juristische Implikationen
Das Gericht wird am Montag entscheiden, ob das Verfahren verschoben wird. Rechtsexperten erwarten Verzögerungen, da der VRT berichtet, dass die meisten Beteiligten mit einer Vertagung rechnen. Der Vorsitzende Richter könnte den Fall vorübergehend aussetzen, angesichts der außergewöhnlichen Umstände.
Diese Entwicklung fügt einem Fall, der die belgisch-limburgische Gemeinschaft bereits erschüttert hat, eine weitere Komplexitätsebene hinzu und wirft Fragen zu medizinischen Screening-Verfahren in Gefängnissen auf.