Historischer Turm stürzt während Restaurierungsarbeiten ein
Ein mittelalterlicher Turm im Zentrum von Rom ist am Montagmorgen teilweise eingestürzt, wobei mehrere Bauarbeiter verletzt wurden, die mit Renovierungsarbeiten an dem historischen Bauwerk beschäftigt waren. Der Torre dei Conti, ein befestigter Turm aus dem 13. Jahrhundert in der Nähe des Forum Romanum, erlitt gegen 14:48 Uhr Ortszeit ein signifikantes strukturelles Versagen.
Rettungsaktion im Gange
Feuerwehrleute konnten drei Bauarbeiter vom obersten Stockwerk des 29 Meter hohen Turms mit Hilfe einer Hebebühne retten, aber ein vierter Arbeiter ist noch immer unter den Trümmern eingeschlossen. 'Wir haben Kontakt mit dem eingeschlossenen Arbeiter, aber das Erreichen gestaltet sich aufgrund des anhaltenden Risikos weiterer Einstürze schwierig,' sagte ein Sprecher der Feuerwehr in Rom. Während der Rettungsaktion stürzte ein weiterer Teil des Turms ein, wodurch eine Trümmerwolke aufstieg und Rettungskräfte sich vorübergehend zurückziehen mussten.
Geschichte struktureller Probleme
Der Torre dei Conti hat eine lange Geschichte struktureller Probleme. Ursprünglich 1238 von Richard Conti, dem Bruder von Papst Innozenz III. erbaut, war der Turm einst 50-60 Meter hoch, bevor er durch Erdbeben im Laufe der Geschichte beschädigt wurde. Das Bauwerk war bereits 1348 durch ein Erdbeben teilweise eingestürzt und erlitt im 17. Jahrhundert weitere Schäden. Der Turm war seit 2006 nicht mehr in Nutzung und befand sich zum Zeitpunkt des Einsturzes in Renovierung.
Historische Bedeutung
Der Turm repräsentiert ein wichtiges Stück mittelalterlicher römischer Architektur. Als befestigte Residenz für die Familie Conti di Segni erbaut, war er ursprünglich mit Travertinstein aus den Kaiserforen verkleidet. Im Laufe der Jahrhunderte war der Turm Zeuge zahlreicher historischer Ereignisse und Besitzerwechsel, einschließlich der Schenkung an die Arditi (italienische Sturmtruppen) durch Benito Mussolini im Jahr 1937. Das Bauwerk beherbergt das Mausoleum von General Alessandro Parisi, dessen sterbliche Überreste in einem antiken römischen Sarkophag aufbewahrt werden.
Sicherheitsbedenken für historische Strukturen
Dieser Vorfall wirft Fragen zu den Sicherheitsprotokollen für die Renovierung antiker Strukturen in Rom auf. 'Wir müssen überdenken, wie wir die Restaurierung dieser wertvollen historischen Denkmäler angehen,' bemerkte Dr. Maria Rossi, eine Bauingenieurin, die auf historische Gebäude spezialisiert ist. 'Obwohl die Erhaltung unseres Erbes entscheidend ist, muss die Sicherheit der Arbeiter oberste Priorität bleiben.' Der Einsturz erfolgt vor dem Hintergrund laufender Diskussionen über die Balance zwischen Denkmalschutz und modernen Sicherheitsstandards für die zahlreichen antiken Strukturen in Rom.
Die Rettungsaktion dauert an, während die Behörden daran arbeiten, die verbleibende Struktur zu stabilisieren und den eingeschlossenen Arbeiter zu erreichen. Der Vorfall hat die Herausforderungen bei der Erhaltung des enormen historischen Erbes Roms unter Gewährleistung der Sicherheit von Öffentlichkeit und Arbeitern aufgezeigt.