Tausende protestieren gegen Sizilien-Festlandbrücke wegen Erdbebengefahr

Tausende protestierten in Sizilien gegen die geplante Brücke zum italienischen Festland wegen Erdbebengefahren, Umweltbedenken und möglicher Mafia-Verwicklung. Das 13,5-Milliarden-Euro-Projekt stößt auf Widerstand trotz Regierungsgenehmigung.

Massenproteste gegen Messina-Brückenprojekt

Tausende Demonstranten füllten die Straßen von Messina, Sizilien, um gegen die umstrittene Brücke zu protestieren, die Sizilien mit dem italienischen Festland verbindet. Die Polizei schätzte 2.500 Teilnehmer, während die Organisatoren behaupteten, dass sich fast 10.000 Anwesende gegen das 13,5 Milliarden Euro teure Infrastrukturprojekt aussprachen.

Sicherheits- und Umweltbedenken

Demonstranten äußerten tiefe Besorgnis über Erdbebenrisiken in der seismisch aktiven Region, mögliche Umweltschäden am Ökosystem der Straße von Messina und Befürchtungen über Mafia-Infiltration in Bauverträge. Viele sind empört über die geplante Umsiedlung von etwa 500 Haushalten für das Projekt.

Jahrzehntelange Kontroverse

Der Vorschlag für die 3,7 km lange Hängebrücke wird seit über 50 Jahren diskutiert. Verkehrsminister Matteo Salvini preist sie als "das größte Infrastrukturprojekt des Westens", das wirtschaftliche Belebung verspricht. Kritiker nennen es jedoch ein "Wahlmärchen", das Ressourcen von der echten regionalen Entwicklung in Sizilien und Kalabrien ablenkt.

Technische Herausforderungen

Experten weisen auf erhebliche Herausforderungen hin, darunter starke Meeresströmungen, Störung des Vogelzugs und Bau in einer aktiven Erdbebenzone. Bei Fertigstellung 2033 wie geplant, würde sie zur längsten Hängebrücke der Welt. Vorbereitende Arbeiten könnten bereits im September beginnen.

James O’Connor

James O’Connor ist ein irischer Journalist, der sich auf internationale Diplomatie spezialisiert hat. Seine einfühlsame Berichterstattung untersucht globale Beziehungen und Konfliktlösungen durch eine humanistische Linse.

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