EU verschärft Maßnahmen gegen Mikroplastik
Die Europäische Union hat umfassende Beschränkungen für absichtlich zugesetztes Mikroplastik eingeführt, insbesondere für Verpackungs- und Kosmetikindustrie. Die Verordnung (EU) 2023/2055, die im Oktober 2023 in Kraft trat, ist eine der weltweit umfassendsten Initiativen gegen Mikroplastikverschmutzung.
Betroffene Produkte
Das Verbot zielt speziell auf synthetische Polymere unter 5 mm ab, die nicht biologisch abbaubar sind, darunter:
- Plastikglitzer in Kosmetika
- Mikroperlen in Peelings
- Kunststoffgranulate für Sportplätze
- Industrielle Plastikpellets
Stufenweise Umsetzung
Die Beschränkungen werden schrittweise eingeführt:
- Sofortiges Verbot (2023): Lose Glitzer für Bastelbedarf
- 2027: Abwaschbare Kosmetika (Peelings)
- 2029: Leave-on-Produkte (Lotionen)
- 2035: Make-up, Lippenstifte (Etikettierung ab 2031)
Auswirkungen auf die Industrie
Unternehmen entwickeln Alternativen wie:
- Biologisch abbaubarer Glitzer aus Cellulose
- Mineralische Peelings (Salz, Zucker)
- Natürliche Wachsbeschichtungen für Verpackungen
- Pflanzenbasierte Polymere
"Diese Verordnung fördert Innovationen", erklärt Chemikerin Elena Rossi. „Die Fortschritte bei nachhaltigen Materialien sind bemerkenswert.“
Umweltauswirkungen
Mikroplastik gelangt in alarmierendem Maße in Gewässer:
- 35% stammen aus Synthetiktextilien
- 28% aus Reifenabrieb
- 24% aus urbanem Staub
Die EU schätzt, dass das Verbot 500.000 Tonnen Mikroplastikverschmutzung verhindern wird.