EU Digital Services Act Vollständig in Kraft
Der Digital Services Act (DSA) der Europäischen Union ist nun vollständig umgesetzt und verändert grundlegend, wie Tech-Giganten arbeiten. Diese umfassende Regulierung betrifft Online-Plattformen mit über 45 Millionen EU-Nutzern, darunter Meta, Google, TikTok und Amazon. Die Regeln erfordern beispiellose Transparenz über Algorithmen, strengere Inhaltsmoderation und Einschränkungen bei zielgerichteter Werbung - insbesondere für Minderjährige.
Neue Pflichten für Tech-Giganten
Unter dem DSA müssen Plattformen:
- Klare Erklärungen für Inhaltsentfernungen liefern
- Offenlegen, wie Empfehlungsalgorithmen funktionieren
- Nutzeroptionen für algorithmische Auswahl anbieten
- Zielgruppenwerbung basierend auf sensiblen Daten verbieten
- Jährliche Risikobewertungen durchführen
Nichtbeachtung führt zu massiven Strafen - bis zu 6% des globalen Jahresumsatzes. Bereits 2025 laufen mehrere Untersuchungen gegen große Plattformen wegen möglicher Verstöße.
Anpassungshürden der Branche
Tech-Unternehmen investierten Milliarden in Umstrukturierungen. Meta richtete spezielle EU-Compliance-Teams ein, während TikTok neue Inhaltsmeldesysteme startete. "Es geht nicht nur um Funktionen," erklärt Digitalexpertin Dr. Elena Rossi. "Es erfordert Neugestaltung grundlegender Architekturen für Transparenz."
Kleinere Plattformen profitieren von Ausnahmen im ersten Wachstumsjahr, was faire Wettbewerbsbedingungen schafft. Bedenken bleiben bei uneinheitlicher Durchsetzung in EU-Ländern.
Globale Regulierungseffekte
Der DSA wird zum globalen Vorbild, mit ähnlichen Rahmenwerken in Brasilien, Indien und Kanada. "Europa setzt den Internet-Governance-Standard," sagt OECD-Experte Michael Chen. Der Fokus auf Systemrisiken markiert einen grundlegenden Wandel von reaktiver Inhaltsentfernung zu proaktiver Plattformverantwortung.