EU geht gegen Flut chinesischer Pakete vor
Die Europäische Union hat einen bahnbrechenden Beschluss gefasst, um die Zollbefreiung für kleine Pakete von außerhalb der EU abzuschaffen, insbesondere gerichtet auf die enorme Flut von Sendungen aus China. EU-Finanzminister haben sich auf Zölle für alle importierten Pakete geeinigt, unabhängig von ihrem Wert, die 2026 in Kraft treten - zwei Jahre früher als ursprünglich geplant.
Ende der 150-Euro-Grenze
Aktuell sind Waren mit einem Wert unter 150 Euro von Zöllen befreit, doch dies wird sich drastisch ändern. Die neue Regelung bedeutet, dass Produkte von außerhalb der EU für Verbraucher bis zu 17 Prozent teurer werden können. 'In den Niederlanden kommen Millionen und Abermillionen Pakete an. Die können wir nicht alle kontrollieren. Da ist auch, wir müssen auch ehrlich sein, Schrott dabei. Wir müssen da gemeinsam in den Griff bekommen,' sagte der geschäftsführende Finanzminister Eelco Heinen.
Fokus auf chinesische E-Commerce-Giganten
Die Maßnahme richtet sich speziell gegen chinesische E-Commerce-Plattformen wie Temu, Shein und AliExpress, die den europäischen Markt mit kleinen Paketen überschwemmen. Laut EU-Daten kamen 91 Prozent aller Bestellungen von außerhalb der EU mit einem Wert unter 150 Euro im Jahr 2024 aus China. Das enorme Volumen - 4,6 Milliarden kleine Pakete, die letztes Jahr in die EU kamen - hat Zollbehörden überwältigt und schuf, was Beamte als unmögliche Situation für angemessene Überwachung beschreiben.
Sicherheits- und Umweltprobleme
Neben wirtschaftlichen Überlegungen adressiert die Maßnahme ernsthafte Sicherheits- und Umweltprobleme. Europäische Aufsichtsbehörden haben Alarm wegen gefährlicher Produkte geschlagen, die den Markt erreichen, darunter Artikel mit giftigen Chemikalien und Produkte, die nicht EU-Sicherheitsstandards entsprechen. 'Dies ist ein entscheidender Schritt für den Schutz europäischer Verbraucher und des Binnenmarkts,' sagten französische Beamte, die die Initiative unterstützten.
Stärkung der Zolldurchsetzung
Die Einnahmen aus den neuen Abgaben werden zur Stärkung der Zolloperationen verwendet. Schätzungen deuten darauf hin, dass mehr als 65 Prozent der kleinen Pakete, die in die EU gelangen, unterbewertet werden, um Steuern zu umgehen. Die zusätzliche Finanzierung wird Zollbehörden helfen, gründlichere Inspektionen durchzuführen und ihre Kapazität zu verbessern, um unsichere Produkte an der Grenze abzufangen.
Der beschleunigte Umsetzungszeitplan spiegelt die Dringlichkeit wider, die EU-Mitgliedstaaten bei der Bewältigung dieses Problems empfinden. Was ursprünglich für 2028 geplant war, tritt nun 2026 in Kraft, was den politischen Willen demonstriert, eine signifikante Herausforderung für europäische Märkte und Verbraucherschutz anzugehen.