Tödlicher Angriff auf mutmaßlichen Drogenschmuggler eskaliert regionalen Konflikt
Das US-Militär hat erneut einen tödlichen Angriff auf ein mutmaßliches Drogenschmugglerboot im östlichen Pazifik durchgeführt, bei dem eine Person getötet wurde. Der Angriff, ausgeführt vom US Southern Command (SOUTHCOM), markiert die jüngste Eskalation in einer anhaltenden Militärkampagne gegen mutmaßliche Drogenhandelsnetzwerke in internationalen Gewässern nahe Lateinamerika.
Laut offiziellen Stellungnahmen auf X (ehemals Twitter) beschrieb SOUTHCOM die Operation als einen 'tödlichen kinetischen Angriff' auf ein Fahrzeug, das von 'terroristischen Organisationen' betrieben werde, die in den Drogenhandel verwickelt seien. Videomaterial, das vom Kommando geteilt wurde, zeigt, wie das Boot unter Beschuss genommen wird und anschließend in Flammen aufgeht. Dieses Vorfall bringt die Gesamtzahl der Todesopfer bei ähnlichen US-Angriffen seit September 2025 auf fast 100, wie regionale Medienberichte melden.
Operation Southern Spear: Eine kontroverse Kampagne
Der Angriff ist Teil der Operation Southern Spear, einer US-Militärkampagne, die im November 2025 gestartet wurde und bei der über 15.000 Mitarbeiter an mehr als 20 tödlichen Angriffen beteiligt waren. Obwohl offiziell als Anti-Drogen-Operation beschrieben, deuten Experten darauf hin, dass Umfang und Intensität der Kampagne breitere Regime-Change-Ziele gegen den venezolanischen Führer Nicolás Maduro widerspiegeln.
Die Trump-Regierung hat Drogenkartelle konsequent als direkte Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA charakterisiert. Präsident Trump hat Maduro speziell beschuldigt, ein Drogenkartell zu führen, wobei die USA ein Kopfgeld von 50 Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt und das Cartel de los Soles als terroristische Organisation eingestuft haben.
Hegseths kontroverse Befehle
Verteidigungsminister Pete Hegseth, der den letzten Angriff angeordnet haben soll, hat erhebliche Kritik für seinen Ansatz bei diesen Operationen erhalten. The Washington Post berichtete im November, dass Hegseth den Befehl gegeben habe, 'alle zu töten' während eines Angriffs im September, was dazu führte, dass Überlebende bei einem zweiten Angriff getötet wurden, nachdem sie sich an Wrackteilen des ersten Angriffs festgeklammert hatten.
Hegseth hat diese Anschuldigungen bestritten und nannte sie in Social-Media-Beiträgen 'erfunden, aufrührerisch und herabsetzend'. Die Kontroverse hat jedoch parteiübergreifende Besorgnis im Kongress ausgelöst, wobei Senatoren beider Parteien Fragen zur Legalität und Transparenz der Operationen stellen.
UN-Sicherheitsrat erörtert eskalierende Spannungen
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen kommt heute zusammen, um die wachsenden Spannungen zwischen den USA und Venezuela zu erörtern. Venezuela hat die Sitzung formell beantragt, um das anzugehen, was es als 'anhaltende amerikanische Aggression' gegen seine Souveränität bezeichnet.
Neben den Angriffen auf Drogenboote hat die USA eine Marineblockade gegen venezolanische Öltanker verhängt und mehrere Schiffe vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt. Präsident Trump hat eine Kriegsflotte in der Nähe venezolanischer Gewässer zusammengezogen und mit Militäroperationen auf venezolanischem Hoheitsgebiet gedroht.
Gemischte Botschaften aus dem Weißen Haus
Während Präsident Trump öffentlich erklärt, die Angriffe zielten darauf ab, Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten zu beenden, deutete sein Stabschef, Susie Wiles, in einem kürzlichen Vanity Fair-Interview eine andere Motivation an. Wiles deutete an, dass Trump Maduros Regime stürzen wolle und von 'Rachegefühlen' gegen politische Gegner getrieben werde.
Regionale Führungspersönlichkeiten, darunter Mexikos Claudia Sheinbaum und Brasiliens Lula da Silva, haben ihre Besorgnis über die eskalierende Situation geäußert und zu Dialog aufgerufen. Russland hat ebenfalls zur Zurückhaltung aufgerufen und gewarnt, dass amerikanische Aktionen das Risiko bergen, die westliche Hemisphäre zu destabilisieren.
Juristische und humanitäre Bedenken
Internationale Organisationen und Rechtsexperten haben ernsthafte Fragen zur Rechtmäßigkeit dieser Angriffe gestellt. Kritiker behaupten, dass die Operationen außergerichtliche Hinrichtungen in internationalen Gewässern darstellen, mit begrenzten öffentlichen Beweisen über die Ladung der Fahrzeuge oder ihre Verbindungen zu terroristischen Organisationen.
Das US-Militär hat vollständige Videos der Angriffe nicht veröffentlicht, wobei Hegseth auf eine 'streng geheime' Einstufung verweist. Dieser Mangel an Transparenz hat Skepsis über die Rechtfertigung der Operationen und ihre Einhaltung des Völkerrechts geschürt.
Während die Spannungen weiter zunehmen, verfolgt die internationale Gemeinschaft die Situation aufmerksam, besorgt, dass das, was als Anti-Drogen-Operationen begann, zu einem breiteren regionalen Konflikt mit erheblichen humanitären Folgen eskalieren könnte.