Iran nimmt Zusammenarbeit mit Internationaler Atomenergiebehörde wieder auf

Iran nimmt Zusammenarbeit mit IAEA nach Kairo-Gesprächen wieder auf, entspannt Spannungen, warnt aber vor neuen UN-Sanktionen, die das Abkommen beenden könnten.

Diplomatischer Durchbruch in Kairo: Iran und IAEA setzen Atomaufsicht fort

In einer bedeutenden diplomatischen Entwicklung hat Iran zugestimmt, die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nach hochrangigen Gesprächen in Kairo wieder aufzunehmen. Die Vereinbarung, unterzeichnet vom iranischen Außenminister Araghchi und IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi, markiert einen entscheidenden Schritt zur Wiederherstellung der internationalen Überwachung iranischer Atomanlagen.

Wiederherstellung des Zugangs zu Atomstandorten

Der Durchbruch kommt nach monatelang eskalierender Spannungen. Die IAEA hatte nach israelischen und US-Angriffen im Juni 2025 den Zugang zu iranischen Atomanlagen verloren. Anfang Juli hatte Präsident Pezeshkian Gesetze unterzeichnet, die die Zusammenarbeit mit der Atomaufsichtsbehörde aussetzten, was die IAEA als "ernste Angelegenheit" bezeichnete.

"Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, der die Tür zu Diplomatie und Stabilität öffnet," erklärte IAEA-Direktor Grossi in einem Social-Media-Post nach dem Treffen. Er dankte dem ägyptischen Präsidenten al-Sisi für die Vermittlung der entscheidenden Gespräche.

Europäischer Druck und Snapback-Mechanismus

Die Vereinbarung folgt auf intensiven diplomatischen Druck europäischer Mächte. Frankreich, England und Deutschland hatten Iran Anfang August vor der möglichen Wiedereinführung von Sanktionen durch den Snapback-Mechanismus gemäß UN-Resolution 2231 von 2015 gewarnt.

Dieser Mechanismus ermöglicht die automatische Wiedereinführung von UN-Sanktionen aus den Jahren 2006-2010, wenn Iran die Bedingungen des Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplans (JCPOA) verletzt. Die europäischen Länder leiteten letzten Monat ein 30-tägiges Verfahren ein, das Iran eine Frist setzte, internationalen Forderungen nachzukommen.

Laufende diplomatische Herausforderungen

Trotz der positiven Entwicklung warnte Außenminister Araghchi nach dem Kairo-Treffen. Er erklärte, dass eine Wiedereinführung von UN-Sanktionen gegen Iran durch den Sicherheitsrat das Ende der neu unterzeichneten Vereinbarung mit der IAEA bedeuten würde.

Die Wiederaufnahme der IAEA-Inspektionen stellt für alle beteiligten Parteien eine delicate Balance dar. Obwohl sie vorübergehende Erleichterung von unmittelbaren Sanktionsdrohungen bietet, lässt die Vereinbarung breitere Fragen zur Zukunft des Atomabkommens ungelöst. Die internationale Gemeinschaft wird die iranische Einhaltung des erneuerten Inspektionsregimes genau beobachten.

Carlos Mendez

Carlos Mendez ist ein preisgekrönter mexikanischer Wirtschaftsjournalist und Verfechter der Pressefreiheit. Seine präzisen Berichte über Mexikos Märkte und politische Landschaft haben nationale Gesetzgebung beeinflusst und internationale Anerkennung erhalten.

Read full bio →

You Might Also Like