EU-Kommissar warnt: Chinesische Handelsplattformen müssen EU-Vorschriften einhalten

EU-Kommissar Michael McGrath warnt, dass chinesische E-Commerce-Plattformen wie Shein und Temu die EU-Vorschriften für Produktsicherheit und Verbraucherschutz einhalten müssen, angesichts der Bedenken über 12 Millionen täglich in den Block eintreffende Pakete. Die EU ergreift regulatorische Maßnahmen, darunter eine geplante Gebühr von 2€ auf Kleinsendungen, und plant hochrangige Gespräche mit chinesischen Behörden.
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EU stellt sich gegen Flut chinesischer Pakete

EU-Kommissar Michael McGrath hat ernste Bedenken hinsichtlich des massiven Zustroms kleiner Pakete in die EU geäußert, die hauptsächlich aus China stammen und erhebliche Risiken für Verbraucher und Unternehmen darstellen. Im exklusiven Gespräch mit dem European Newsroom enthüllte McGrath, dass letztes Jahr 4,6 Milliarden kleine Pakete in die EU gelangten - was 12 Millionen Sendungen pro Tag entspricht.

Sicherheit und fairer Wettbewerb gefährdet

Über 90% dieser Pakete stammen aus China, wobei Plattformen wie Shein und Temu maßgeblich dazu beitragen. Viele über diese Kanäle versandte Produkte seien angeblich billig, aber potenziell gefährlich und umgingen EU-Sicherheitsstandards. McGrath betonte, dass dieses Volumen "jedes System bis zum Bruchpunkt und darüber hinaus belasten würde", was eine effektive Überwachung nahezu unmöglich mache.

Regulierungsmaßnahmen im Gange

Die Europäische Kommission hat bereits Maßnahmen gegen Shein und Temu eingeleitet, obwohl Einzelheiten nicht bekannt gegeben wurden. Im Mai 2025 schlug die Kommission vor, eine Gebühr von 2€ für Pakete unter 150€ Wert zur Schließung regulatorischer Lücken einzuführen. McGrath betonte: "Die Botschaft muss laut und klar sein: Wer in die Europäische Union verkauft, muss die EU-Vorschriften zu Produktsicherheit und Verbraucherschutz respektieren."

Wettbewerbsgleichheit für EU-Unternehmen

McGrath wies auf die Bedrohung für europäische Unternehmen hin, die unlauterem Wettbewerb durch regelungsvermeidende Unternehmen ausgesetzt sind. "Aus Sicht der Wettbewerbsgleichheit ist dies für europäische Unternehmen sehr ernst", erklärte er und fügte hinzu, dass EU-Unternehmen nicht gezwungen werden sollten, gegen Unternehmen zu konkurrieren, die Sicherheitsstandards ignorieren.

Bevorstehender China-Besuch mit Fokus auf Compliance

Der Kommissar kündigte Pläne für einen China-Besuch später in diesem Jahr an, um direkte Gespräche mit den Behörden zu führen, und bezeichnete dieses Thema als "höchste Priorität". Er unterstützt voll und ganz die Strategie von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen des "De-Risking statt Decoupling" gegenüber China. Während er China als "wichtigen Partner" anerkannte, warnte McGrath, dass die EU "robust reagieren" würde auf unfaire Praktiken oder Sicherheitsverstöße.

Ella Popescu
Ella Popescu

Ella Popescu ist eine rumänische Expertin für Umweltkatastrophen, die sich dem Verständnis und der Minderung ökologischer Krisen widmet. Ihr Fachwissen hilft Gemeinden, sich auf Naturkatastrophen vorzubereiten und sich von ihnen zu erholen.

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