Heineken streicht 400 Stellen am Amsterdamer Hauptsitz in einer großen Umstrukturierung für die digitale Transformation. Dies betrifft 25% des Hauptsitzpersonals und folgt auf 8.000 weltweite Stellenverluste im Jahr 2021.

Umfassende Umstrukturierung bei Heineken Hauptsitz
Heineken, die zweitgrößte Brauerei der Welt, hat eine tiefgreifende Umstrukturierung angekündigt, bei der etwa 400 Stellen am Hauptsitz in Amsterdam gestrichen oder neu gestaltet werden. Diese Maßnahme betrifft fast 25% der 1.750 Mitarbeiter, die derzeit am globalen Hauptsitz arbeiten, und ist Teil einer breiteren strategischen Neuausrichtung, um eine agilere und digital fokussierte Organisation zu schaffen.
Strategische Verschiebung zur digitalen Transformation
Der Stellenabbau hängt direkt mit Heinekens beschleunigten digitalen Transformationsbemühungen zusammen. Das Unternehmen implementiert sein Digital Backbone (DBB) Programm, das mehr als 40 digitale Plattformen in mehr als 70 Märkten weltweit integriert. "Wir müssen unsere digitale Transformation beschleunigen, um in einem herausfordernden Markt wettbewerbsfähig zu bleiben," erklärte CEO Dolf van den Brink in der offiziellen Ankündigung. "Diese Veränderungen helfen uns, die Kraft von Daten zu nutzen und schnellere Innovation zu ermöglichen."
Die Umstrukturierung ist Teil von Heinekens neuer EverGreen 2030 Strategie, die das Unternehmen formell während seines Capital Markets Event am 23. Oktober 2025 in Sevilla, Spanien, vorstellen wird. Die Veränderungen werden voraussichtlich 2026 implementiert.
Globaler Kontext und frühere Umstrukturierungen
Dies ist nicht der erste große Stellenabbau für Heineken in den letzten Jahren. Im Jahr 2021 kündigte das Unternehmen an, 8.000 Stellen weltweit über mehrere Jahre zu streichen, mit dem Ziel jährlicher Einsparungen von etwa 350 Millionen Euro. Diese frühere Umstrukturierung wurde größtenteils durch enttäuschende Ergebnisse während der COVID-19 Pandemie angetrieben.
Die aktuellen Einsparungen kommen zu einer herausfordernden Zeit für die Brauereibranche. Laut Branchenberichten kämpfte Heineken mit sinkenden Bierverkäufen sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten während der ersten Hälfte von 2025, obwohl das Unternehmen seine volljährige Gewinnwachstumsprognose von 4-8% beibehält.
Auswirkungen auf Mitarbeiter und Gewerkschaftsreaktion
Etwa 200 Positionen sind seit Oktober 2024 bereits betroffen als Teil der laufenden Umstrukturierung der Digital- und Technologieabteilung. Die zusätzlichen 400 Positionen werden entweder zu Heineken Business Services (HBS) verlagert oder vollständig gestrichen.
"Wir erkennen die Auswirkungen an, die diese Veränderungen auf unsere Menschen haben können, und sind entschlossen, sie mit Sorgfalt und Respekt während dieser Übergangsphase zu unterstützen," betonte Van den Brink in der Unternehmenserklärung.
Niederländische Gewerkschaften De Unie und MHP haben Bedauern über den Stellenabbau geäußert, aber anerkannt, dass sie nicht völlig unerwartet waren angesichts des Marktdrucks. De Unie hat volle Unterstützung zugesagt für betroffenes Personal und merkte an, dass ein umfassender Sozialplan bis Mitte 2026 in Kraft bleibt.
Breitere Branchentrends
Die Umstrukturierung spiegelt breitere Trends in der globalen Getränkeindustrie wider, wo Unternehmen sich zunehmend auf digitale Fähigkeiten und operative Effizienz konzentrieren. Heinekens Bewegung zur Skalierung seiner Geschäftsdienstleistungsoperationen umfasst die kürzliche Einrichtung eines neuen Servicecenters in Hyderabad, Indien, angekündigt im Mai 2025.
Gegründet 1864 von Gerard Adriaan Heineken, ist das Unternehmen zu einem globalen Brauereigiganten mit Aktivitäten in mehr als 70 Ländern und etwa 85.000 Mitarbeitern weltweit gewachsen. Der Hauptsitz in Amsterdam diente lange als strategisches Zentrum für die globalen Operationen des Unternehmens.
Die vollständigen Details der Umstrukturierung und der Implementierungszeitplan werden in den kommenden Wochen an Mitarbeiter kommuniziert, wobei das Unternehmen seine Verpflichtung betont, betroffenes Personal während der Übergangsphase zu unterstützen.