
Großangelegter Champagnerbetrug endet mit Gefängnisstrafe
Ein französischer Winzer wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Hunderttausende Flaschen gefälschten Champagner produziert und verkauft hat. Didier Chopin wurde vom Gericht in Reims wegen Betrugs und betrügerischer Geschäftspraktiken in einem der größten Champagnerfälschungsfälle der letzten Jahre für schuldig befunden.
Ausgeführte Fälschungsoperation
Chopin produzierte zwischen 2022 und 2023 mindestens 800.000 Flaschen gefälschten Champagner. Das betrügerische Produkt enthielt spanischen Wein und Wein aus der Ardèche-Region, künstlich mit Kohlensäure versetzt und mit Aromen angereichert, um echten Champagner nachzuahmen. Die Operation generierte Millionen an illegalen Gewinnen durch Vertriebsnetzwerke in Frankreich und internationalen Märkten.
Strenge Strafen und Berufsverbot
Das Gericht verhängte strenge Strafen, darunter 1,5 Jahre effektive Haftzeit (mit 2,5 Jahren auf Bewährung), 500.000 € Geldstrafe und substantiale Entschädigungszahlungen an Opfer. Chopin erhielt ein fünfjähriges Berufsverbot in der Champagnerindustrie und ein permanentes Verbot der Geschäftsführung. Alle beschlagnahmten Flaschen werden vernichtet.
Internationale Fahndung und Zusatzanklagen
Als Behörden den Betrug 2023 aufdeckten, floh Chopin nach Marokko, wo er ein Exportunternehmen für Obst und Gemüse als Tarnung gründete. Lokale Quellen berichteten, dass der Betrieb niemals tatsächlich Produkte handelte. Er wurde schließlich wegen ungedeckter Schecks verhaftet und verbrachte Monate in Haft vor seiner Auslieferung nach Frankreich.
Geschützte Ursprungsbezeichnung
Echter Champagner darf nur aus der Champagne-Region in Nordfrankreich stammen und muss strenge Produktionsmethoden mit spezifischen Rebsorten einhalten. Das Comité Champagne schützt die Bezeichnung rigoros, die Jahrhunderte Tradition und Qualitätsstandards repräsentiert. Fälschung untergräbt die wirtschaftlichen Interessen der Region und das Verbrauchervertrauen.
Laufende Gerichtsverfahren
Chopin steht weiteren Anklagen wegen internationalen Exports des gefälschten Champagners und separaten Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens von fünf ehemaligen Mitarbeitern gegenüber. Seine Frau erhielt zwei Jahre auf Bewährung für ihre Beteiligung an der Operation, die sie während ihrer Scheidung unter Zwang begangen haben will.