Französische Staatsanwälte klagen nordafrikanischen Mann wegen Mordes an nach Fund von vier Leichen in der Seine, mit möglichem homophobem Motiv. Opfer zeigten Erstickungszeichen, Verdächtiger bestreitet Beteiligung.

Französische Staatsanwälte erheben Anklage in Vierfachmordfall an der Seine
Die französischen Behörden haben einen Mann formell wegen mehrfachen Mordes im Zusammenhang mit der Entdeckung von vier Leichen in der Seine südlich von Paris angeklagt. Der Verdächtige, identifiziert als obdachloser Mann Anfang zwanzig aus Nordafrika, wurde letzten Mittwoch nach einer intensiven Untersuchung verhaftet.
Entdeckung der Opfer
Die Untersuchung begann Anfang dieses Monats, als ein U-Bahn-Fahrer eine Leiche in der Seine bei Choisy-le-Roi meldete. Die Polizei entdeckte anschließend vier männliche Opfer im Alter zwischen 21 und 48 Jahren in kurzer Entfernung voneinander. Zwei der Opfer zeigten laut forensischen Berichten Anzeichen von Erstickung.
Mögliches Hassverbrechen Motiv
Französische Medienberichte deuten darauf hin, dass die Morde möglicherweise homophob motiviert waren. Der Ort, an dem die Leichen gefunden wurden, liegt in der Nähe eines bekannten LGBTQ+ Treffpunkts, was Bedenken aufwirft, dass die Opfer wegen ihrer sexuellen Orientierung ins Visier genommen wurden. Die Verbrechen sollen über einen Zeitraum von zwei Wochen Mitte August begangen worden sein.
Verdächtigenprofil und Untersuchung
Der Verdächtige, dessen Nationalität unklar bleibt mit widersprüchlichen Berichten, die ihn als algerisch oder tunesisch identifizieren, wurde zunächst wegen Besitzes gefälschter Ausweispapiere festgenommen. Später stellte sich heraus, dass diese Dokumente einem der Mordopfer gehörten. Während polizeilicher Verhöre hat der Verdächtige jede Beteiligung an den Morden bestritten.
Breiterer Kontext von LGBTQ+ Gewalt in Frankreich
Dieser Fall hat Aufmerksamkeit auf die anhaltenden Probleme von Hassverbrechen gegen die LGBTQ+ Gemeinschaft in Frankreich gelenkt. Laut aktuellen Statistiken nehmen gemeldete homophobe Angriffe im ganzen Land zu, wobei viele Vorfälle aus Angst vor Vergeltung oder mangelndem Vertrauen in die Behörden nicht gemeldet werden.
Französische LGBTQ+ Interessenvertretungen haben zu erhöhtem Schutz und strengerer Verfolgung von Hassverbrechen aufgerufen. Der Fall hat neue Diskussionen über die Sicherheit marginalisierter Gemeinschaften und die Notwendigkeit umfassender Hassverbrechensgesetzgebung ausgelöst.